Ich bin mit meinem Synology NAS mit 4 Slots sehr zufrieden und kann es eigentlich auch nur weiterempfehlen. Ich erhalte aber immer wieder Anfragen zu Empfehlungen für günstigere Netzwerkspeicher und daher erweitere ich einmal mein Testfeld. Diesmal im Test das D-Link DNS-327L ShareCenter, ein NAS für Einsteiger bis Fortgeschrittene User mit zwei 3.5″ Festplatten-Slots und einfacher Cloud-Anbindung.
Technische Daten
- CPU: Marvell Armada 370, 1,2 GHz
- RAM: 512 MByte
- Speicher: maximal 2x 3,5″ SATA-HDDs (3 GBit/s) – maximal acht TByte Bruttokapazität (2x 4 GByte)
- Anschlüsse: 1x Gigabit Ethernet RJ45, 1x USB 3.0 Back
- Abmessungen (HxBxT): 19,5 x 9,0 x 14,4 cm
- Gewicht: 0,64 kg
D-Link DNS-327L Sharecloud: Lieferumfang und 2 zusätzliche HDDs
Inbetriebnahme
Vor der Inbetriebnahme gilt es die DNS-327L zusammenzubauen. Das ist keine grosse Sache, einfach den Deckel (schraubenlos) abnehmen und die beiden beiliegenden Halter an die Festplatten anschrauben. Hier empfehle ich kurz darauf zu achten wie die HDDs eingesteckt werden (jeweils Kopf an Kopf) und auf welche Seite man die beiden Halter anschrauben muss. Damit spart ihr euch die doppelte Arbeit… Danach die Disks einfach bis zur Arretierung einschieben, Deckel drauf und schon könnt ihr loslegen.
Die Halter richtig herum befestigen, sonst geht der Deckel nicht mehr zu.
Im nächsten Schritt sollte man die CD einlegen oder den SetupWizard von der Website von D-Link laden und starten. Der Wizard führt einem sauber und einfach durch die Installation des Netzwerkspeichers, angefangen bei Benutzer- und Passworteinrichtung sowie Netzwerkverbindung. Zum Schluss gilt es dann noch die gewünschte RAID-Konfiguration vorzunehmen. Dabei hat man die Option zwischen…
- zwei einzelnen logischen Laufwerken
- JBOD, welches ein grosses logisches Laufwerk aus beiden Platten erstellt,
- RAID0, für ein grosses logisches Laufwerk mit gestripter Datenablage und mehr Speed
- RAID1, für gespiegelte Daten und Sicherheit.
Ich habe RAID1 gewählt, damit dieser Test mit vorhergehenden NAS vergleichbar ist. Als letztes werden die Laufwerke dann formatiert und es kann losgehen. Wer möchte kann sich noch zusätzliche Add-Ons wie Joomja, Photo Center, phpMyAdmin usw installieren lassen. Wer sich über die Cloud auf sein NAS verbinden möchte, dem empfehle ich zum Installationsabschluss die Verknüpfung mit dem mydlink-Konto.
DLink Wizard für ShareCenter
Betrieb und Funktionen
Das D-Link Sharecenter kann auch problemlos über das Web-Interface, welches durch den Aufruf der IP im Browser geöffnet werden kann, konfigurierbar. Auch während des Betriebs sind dort nützliche Informationen vorhanden, man kann neue User erstellen und Berechtigungen für verschiedene Ordner verteilen. Optisch ist das Web-Interface nicht gerade der Reisser, aber darum geht es ja nicht. Die Übersicht ist gegeben und die nötigen Einstellungen können getätigt werden.
NAS Performance Vergleich
Natürlich wollte ich das D-Link DNS-327L Sharecenter auch der Konkurrenz in Sachen Performance gegenüberstellen. Da ich bei allen bisherigen NAS bei mit im Test jeweils Messungen gemacht habe, sind diese direkt vergleichbar. Das Netzwerk ist das gleich geblieben und die anderen Geräte sind jeweils auch im redundaten Modus (RAID1 oder RAID5 bei >2 Platten) betrieben worden. Wie schon bei den anderen Tests interessiert mich in meinem Fall vor allem das Schreiben von grossen Files, geprüft würde mit 20 Iterationen mit einem 300MB File, lesen und schreiben.
Technikblogs NAS Performance Vergleich
Wie die obige Grafik zeigt vermag die D-Link DNS-327L die WD MyBook Live klar zu schlagen, ist aber der Performance von Synology nicht gewachsen – zumal die Synology Geräte «älteren» Jahrgangs sind. Man muss aber klar sehen, die Leistung reicht für jeden Normalverbraucher und selbst auch etwas anspruchsvollere Nutzer aus, wenn man noch den Preis in den Vergleich miteinbezieht steht die D-Link dann sowieso gut da! Im folgenden noch die detailierte Auswertung von LANTest nach 20 Wiederholungen.
LANTest an der D-Link DNS-327L
Cloud Anbindung
D-Link bietet zum ShareCenter wie auch schon bei den Netzwerkkameras die myDlink an. MyDlink ist ein eigener Cloudservice von D-Link und hilft vor allem jenen Käufern, die sich nicht sonderlich mit Netzwerk-Technologie auskennen. So kann man wie einleitend erwähnt das ShareCenter an sein mydlink-Konto knüpfen und dann über die mydlink Website darauf zugreifen. Besonders gut, sehr gut sogar, hat mir die mydlink Access-NAS App (iOS Link – Android Link) gefallen. Damit kann ich problemlos auf alle meine Dateien auf dem heimischen Netzwerkspeicher zugreifen und auch Daten vom iPhone her hochladen. Zum Beispiel um die mit dem Smartphone gemachten Fotos daheim zu sichern – dafür gibt es sogar eine Funktion die das automatisch erledigt.
Kompliment an D-Link an dieser Stelle, das Sharecenter wird auf Grund solcher Tools ihre Zielgruppe finden. Diese richtet sich nämlich an Leute die sich nicht mit viel Technik herumschlagen wollen, sondern einen einfachen Speicher haben möchten, auf welchen von überall her zugegriffen werden kann.
Fazit
Das D-Link DNS-327L ShareCenter wird als einfaches und trotzdem leistungsfähiges NAS angepriesen und als solches kann es in meinen Augen auch überzeugen. Mit kleinen Abstrichen gegenüber der Konkurrenz im Bereich Geschwindigkeit kann der Einsteiger definitiv leben und Pluspunkte gibt es für die einfache Einrichtung und Anbindung an die Cloud.
Die D-Link DNS-327L ist in der Schweiz aktuell noch nicht erhältlich, wird aber demnächst auch bei Brack AG käuflich sein. In Deutschland gibt es das DNS-327L für 129.- €.
Sobald es hierzulande erhältlich ist, trage ich den Preis nach!