Der nachfolgende Beitrag ist von Lukas Schmid, ich habe seinen Quadcopter Bau auf Google+ mit grossem Interesse mitverfolgt und er hat sich netterweise bereit erklärt hier über seinen Black Snapper zu berichten. Als technikbegeisterter «Hobby»-Fotograf, liest er gerne Blogs über Technik und fotografiert aktuell viel mit der Fuji X-E1 und will bald mit der X-T1 loslegen.
Multicopter oder sogenannte Drohnen gibt es inzwischen in den verschiedensten Grössen, Formen und Preisklassen. Doch welcher Copter passt zu wem? Wie viele andere wahrscheinlich auch, habe ich mit der AR-Drone von Parrot angefangen zu fliegen, diese entpuppte sich doch leider eher als Spielzeug, doch gab es dazumal noch kein vergleichbares bezahlbares Modell . Etwa zwei Jahre später ging es dann mit dem DJI Phantom in die nächste Runde, momentan wohl der weitverbreitetste Quadrocoper überhaupt. Durch die Steuerelektronik von DJI «NAZA» sind diese sehr anfängerfreundlich zu fliegen und mit etwas Übung kann man das Fluggerät problemlos durch die Lüfte steuern.
Doch schauen wir mal in die Zukunft, mein jetziges Projekt ist der Black Snapper ein Leistungsstarker Copter der zusammengeklappt in einen Rucksack passt. Auf jeden Fall kann dieser problemlos im Auto gelagert werden und ist so immer Einsatzbereit.
Black Snapper Quadcopter – Ausleger können eingeklappt werden für einfachen Transport
Ziel
Ich wollte einen Quadrocopter bauen mit möglichst kleinem Packmass und doch genügend Power um eine Gopro mit Gimbal und eine Spiegellose Systemkamera für min. 20 Minuten in die Luft zu bekommen. Mit diesen Anforderung hatte ich mich relativ rasch für den Black Snapper entschieden. Da es sich jedoch bei diesem Copter nicht um einen Ready to Fly Modell handelt, ist technisches Verständnis und handwerkliches Geschick sowie auch Interesse am Modellbau und der Programmierung zwingend notwendig. Dieser Bericht soll keine Bauanleitung sein, sondern Euch lediglich einen kleinen Einblick in den Copterbau verschaffen.
Mein Setup
- Black Snapper Quadrocopterrahmen aus Carbon gefertigt, Gewicht: 565g
- T-Motor GF-MN3510-25 360kv 4Stk, Gewicht je: 97g
- Props RC Tiger 14×4,8‘‘ 4Stk.
- Regler Maytech GF-MT60A mit SimonK Firmware 4Stk.
- GPS Halter klappbar
- DJI NAZA V2 + GPS Multicoptersteuerung
- DJI iOSD mini Übertragung der Flugdaten
- Zenmuse H3-2D Gimbal
- Gopro Hero 3+
- Canon Eos M, Gewicht: 480g
- Akku 5S 10000mAh, Gewicht: 1300g
- FPV Sender und Cam one 7‘‘ Empfänger
- Fernsteuerung Futaba T8j
Black Snapper – Alle Komponenten ready zum Einbau
Zusammenbau
Der Carbon Rahmen und die Ausleger sind sehr gut verarbeitet. Der Black Snapper ist wie ein Sandwich aufgebaut. Zuerst kommt der Boden dann die ganze Elektronik und zum Schluss der Deckel drauf. Der Zusammenbau mit den ganzen Lötarbeiten ist in etwa 1 – 2 Tagen zu bewerkstelligen.
Da ich relativ grosse Regler verbaut habe geht es beim Klappmechanismus ziemlich eng zu und her. So ist besonders auf die Drähte zu achten, dass sich diese reibungslos mit den Gelenken bewegen lassen.
Im Innern des Black Snappers ist das Platzverhältnis für die ganzen Kabel und elektronischen Teile grad so ausreichend, alles findet seinen Platz.
NAZA-M V2
Zu Schluss geht’s an die Programmierung und die spezifischen Einstellungen. Das Flugverhalten ist je nach den gewählten Komponenten unterschiedlich, somit muss man sich an die besten Einstellungen langsam herantasten und eigene Erfahrungen sammeln.
Der erste Flug
Mit einem etwas mulmigen Gefühl geht’s dann an den Erstflug. Fernbedienung anschalten, NAZA auf GPS, Akku anstecken, die Steuerknüppel diagonal nach unten ziehen und die Motoren drehen lassen. Jetzt den den Knüppel nach oben drücken und siehe da, der fliegt! Nun steht der Black Snapper in einer Höhe von 2m wie angenagelt in der Luft. Die Steuerung ist super präzise und das Flugverhalten einfach spitze! Die Flugdauer betrug beim Erstflug mit einem Abfluggewicht von knapp 3kg über 30 Minuten. Komplett beladen, mit der Canon eos M, wiegt der Copter nun 3.5kg und ich erreiche eine sichere Flugzeit von 20-25 Minuten.
Flugbilder
Fazit
Der Black Snapper ist ein super praktisches Fluggerät zum filmen und fotografieren. Die Möglichkeit die Arme einzuklappen ist perfekt wenn der Snapper auch mal mit auf Reisen oder mit in den Urlaub soll. Im geklappten Zustand ohne Propeller sind die Masse mit 40x25x10cm ziemlich gering. Preislich kann man sich den Black Snapper teuer oder auch günstig zusammenstellen, je nach Komponenten die verwendet werden. Für mich hat sich das Projekt gelohnt und ich bin auch nach fünfzehn Akkuladungen noch vollends zufrieden und würde den Black Snapper jederzeit wieder bauen.
Lukas Schmid I Fotografie I Modellbau