18. September 2013
5 Minuten zu lesen

Testbericht: Withings Pulse – Aktivitätstracker mit Pulsmessung

Withings Pulse Testbericht

Aktivitätstracker liegen momentan stark im Trend und ich habe schon früh damit angefangen solche zu Testen. Da dürfen auch aktuelle Modelle nicht fehlen, so stelle ich euch heute den Withings Pulse vor. Von Withings habe ich bereits zu Hause die WLAN-Waage mit einigen Sonderfunktionen im Einsatz, da passt der Tracker der selben Firma natürlich perfekt. Mal schauen was er so hergibt im Vergleich zum Fitbit Flex, Jawbone Up, Nike Fuelband und so weiter…

Lieferumfang

Neben dem Withings Pulse bekommt man noch ein paar zusätzliche Teile mitgeliefert, diese sind nötig für den täglichen Gebraucht. So ist einerseits eine Cliphalterung für das Tragen an einem Gurt dabei, sowie einem Armband damit man den Pulse als Schlafphasentracker benutzten kann. Zusätzlich gibt es noch eine kurze Startanleitung, sowie das Micro-USB Kabel zum Laden.

Withings Pulse Lieferumfang

Withings Pulse Lieferumfang

Was kann der Withings Pulse?

Hier kann ich mich gleich selbst aus dem Artikel zum Release des Withings Pulse zitieren:

Fangen wir gleich mit einer Ausnahmefunktion an, der Withings Pulse ist nämlich in der Lage, über einen Sensor die Herzfrequenz zu messen, sobald der Nutzer die Rückseite des Gerätes berührt. Daneben gibt es die bekannten und netten Funktionen wie erklommene Höhe messen, gemachte Schritte zählen und zurückgelegte Distanz messen. Daraus werden verbrannte Kalorien und der aktuellen Kalorienverbrauch berechnet und angezeigt. Mit einem passenden Armband kann der Tracker auch beim Schlafen getragen werden und  kann so eine Aussage über die Qualität und Dauer des Schlafes geben und Schlafphasen anzeigen.

Kommuniziert wird mit dem Withings Pulse über Bluetooth 4.0 zu einem Smartphon oder Tablet – Android oder iOS, wobei die App gratis ist. Ganz praktisch ist das 128×32-OLED-Display welches die wichtigsten Daten auch anzeigen kann.

Withings Pulse - ausführliches Display

Withings Pulse – ausführliches Display

Verarbeitung & Tragekomfort

Der Withings Pulse selbst ist gut verarbeitet und kommt in kompakter Bauweise daher. Der einzige vorhandene Knopf hat einen klaren Druckpunkt und scheint mir stabil zu sein. Einzig die Rückseite Möglichkeit zur Pulsmessung scheint mir etwas allfällig auf Schäden. Bisher habe ich da aber noch nichts feststellen können.
In Sachen Tragekomfort ist die Cliphalterung ganz praktisch, man klemmt sich die Halterung zusammen mit dem Withings Pulse an ein Kleidungsstück oder an den Gurt und er fällt nicht mehr weiter auf oder stört. Das ist sogleich auch der grösste Nachteil, wechselt man die Hosen oder geht joggen bleibt der Pulse schnell mal liegen – bei einem Armband-Tracker passiert das nicht.

Einrichtung & Datenerfassung

In Sachen Einrichtung muss man den Leuten bei Withings nichts erklären. Schon bei der Withings Waage ging das alles sehr einfach von der Hand – so auch beim Pulse. Ich habe ihn also mit dem Smartphone verbunden, die App gestartet und der Rest ist selbsterklärend und innerhalb weniger Minuten abgeschlossen. Dank meinem bereits vorhandenem Profil bei Withings durch die Waage ging das natürlich noch zackiger, das Profil lässt sich direkt beim Pulse weiterverwenden!

Withings Pulse - Einfache Einrichtung und Synchronisation

Withings Pulse – Einfache Einrichtung und Synchronisation

Die Synchronisation mit dem Pulse geschieht ausschliesslich über das Smartphone via Bluetooth Verbindung. Dabei hält man den Taster auf der Oberseite länger gedruckt, bis der Sync-Bildschirm erscheint – wie auf dem obigen Bild. Die Synchronisation dauert ein wenig, Daten werden nur bei diesem manuell ausgelösten Abgleich übermittelt – nicht permanent wie beim Fitbit zum Beispiel. Ganz praktisch ist dabei, man braucht das Smartphone nicht aus der Hosentasche zu nehmen, sondern einfach nur den Sync zu starten.

Withings Pulse im täglichen Gebrauch

Ich trage den Withings Pulse eigentlich ausschliesslich mit der Clip-Halterung, meistens am Gürtel oder an der Hosentasche. Bisher habe ich ihn nie einfach lose in die Tasche genommen, denke das man ihn so zu schnell mal verliert oder gar bei der nächsten Wäsche liegen lässt.  Zum Schlafen habe ich ihn dreimal mit dem beigelegten Armband benutzt, funktioniert soweit ganz gut. Ich selbst hatte auch mal einen Schlafphasenwecker und für mich ist es mehr eine Spielerei, nice to have. Mehr nicht!

Withings Pulse mit Clip am Gürtel

Withings Pulse mit Clip am Gürtel

Mit dem Withings Pulse habe ich mir dieselben Tagesziele wie mit dem Fitbit Flex gesetzt, dabei fiel mir auf dass ich beide zwar trage, aber die Resultate stark unterschiedlich sind. So hatte ich mit dem Fitbit Flex rund 25% mehr Schritte. Einerseits ist mir klar dass ich damit mehr erreiche, da ein Armbandtracker deutlich länger getragen wird als einer am Gürtel. Andererseits wenn ich beide morgens überprüfte und am Abend wieder bei ständigem Tragen, so hatte ich trotzdem zwischen 10% und 15% mehr Schritte mit dem Flex. Ich gehe davon aus dass Armbandtracker auf Grund der Bewegungen mit Oberkörper und Armen einfach mehr zählen!

Withings Portal - Wochenauswertung

Withings Portal – Wochenauswertung

Unabhängig von den Resultaten, der Withings Pulse verrichtet seinen Job sehr gut. Praktisch ist vor allem die geringe Grösse, gekoppelt mit dem Display und der einfachen Lademöglichkeit über MicroUSB. Es muss kein zusätzlicher Adapter benutzt werden, das gibt auch mal die Möglichkeit unterwegs zu laden. Das Display bietet sehr viel Komfort, so kann man sich Schritte, zurückgelegte Strecke & Höhe, verbrennte Kalorien und Akkustand anzeigen lassen. Das übrigens nicht nur von heute, sondern auch tageweise zurückblättern ist möglich. Das Display wird auch genutzt um den Schlafmodus oder die Pulsmessung zu aktivieren. Letztere funktioniert ganz einfach in dem man den Finger auf den Sensor auf der Rückseite legt, innerhalb von einigen Sekunden wird dann der Puls erfasst.

Die Withings Pulse Daten sind in der passenden App abrufbar oder nach einem Sync auch online im Browser. Das Portal wurde erst kürzlich überarbeitet und fast die Daten übersichtlich und gut zusammen. Die Stärke bei Withings liegt in der Vielfalt ihrer Geräte. Nebst dem Aktivitätstracker fliessen in die Gesundheitsdaten auch die Messungen mit dem Withings Smart Body Analyzer oder dem Blutdruckmessgerät aus dem selben Haus. Letzteres besitze ich nicht, aber der Zusammenzug aller Daten macht durchaus Sinn und vermittelt einem einfach lesbare Informationen zum allgemeinen Befinden! Man kann sich Ziele setzen und wird per App immer auf dem laufenden gehalten und mit Zwischenzielen motiviert.

Withings Pulse von hinten mit dem Pulsmesser

Withings Pulse von hinten mit dem Pulsmesser

Fazit

Der  Pulse ist der erste Tracker von Withings und er erledigt seinen Job gut. Der Akku hielt bei mir immer rund eine Woche und dank der kompakten Bauweise stört er kaum im Alltag. Ich hatte einige Tage Probleme mit der Synchronisation und verlor einige Messdaten, der Support hat mir aber schnell weitergeholfen und mittels eines FW-Resets funktionierte der Pulse wieder. Seither verrichtet er seine Arbeit einwandfrei und zeichnet unbemerkt Daten auf – so soll es sein! Wer einen Aktivitätstracker sucht und ihn gerne am Gürtel oder in der Hosentasche trägt, dem kann ich den Pulse empfehlen. So gibt es auch viele die nicht auf ein Display verzichten möchte, dieser Aspekt wird auch erfüllt und dazu gibt es noch die Pulsmessung, hat also für jeden was dabei!

Den Withings Pulse gibt es für 139.- CHF zu kaufen, in Deutschland kostet der Withings Pulse 99.- €

4 Comments

  1. Fritz Marti

    Habe den Withing Pulse seit knapp 3 Monaten in Betrieb. Seit etwa 2 Wochen bleibt der Knopf nach dem drücken unten (wodurch er natürlich jedesmal versucht, eine Datenübertragung zu machen). Bei einem mechanischen Gerät würde ich das Problem mit einem Tropfen Öl beheben, bei diesem High-Tec-Gerät wage ich das nicht.
    Apropos Datenübertragung: Diese hat mit meinem Samsung Galaxy SIII bis vor 10 Tagen einwandfrei funktioniert, danach nicht mehr. Erst als ich ein Update (oder war es ein Upgrade) machte, ging’s wieder. Aber nur ein Tag lang, dann war wieder fertig. Es kann doch nicht sein, dass ich alle paar Tage ein Update machen muss.
    Ansonsten bin ich aber zufrieden mit dem Gerät. Insbesondere überzeugt mich die Genauigkeit. Ich trage das Gerät in der Hosentasche. (Die Jeans haben in der rechten Hosentasche eine kleinere Tasche eingenäht, die wie geschaffen ist für den ‹Pulse›).
    Gibt es wohl eine Lösung für meine Probleme mit dem Gerät ?

  2. TeeSeR

    Ich benutze den pulse mittlerweile seit mehr als einem Jahr und bin zufrieden damit. Anfangs gab es tatsächlich sync Probleme, die hatte ich nun aber schon lange nicht mehr. Der Akku hält bei mir fast zwei Wochen. Er ist so unscheinbar klein, dass er nicht stört oder auffällt, aber trotzdem alles mittrackt. Ein Witz ist die Pulsmessfunktion. Dass klappt nur, wenn man das Ding aus der Halterung nimmt und dann auf den Finger legt. So eine Art Pulsmessung brauch ich nicht. Der Blutdruck wäre viel interessanter (wohl aber nicht so einfach messbar), da sich dieser nicht so schnell ändert als der Puls.

    Positiv und negativ ist die Kommunikation und Darstellung von Withings. Coole Page auf Web und Smartphone (leider nicht für Windows Phone); aber das ganze System ist so proprietär und geschlossen wie bei Apple und man kann die Daten nicht selbst in gewünschte Tools/Apps synchronisieren. Der einzige Partner ist MyFitnessPal. Ich besitze noch die Wi-Fi Body Scale, welche mehr «Partner» hat, aber eben auch nicht genug. Daten der Waage kann man als CSV exportieren;

  3. Pepe

    Mich würde Interessieren ob ich das Pulse auch als kontinuierlichen Pulsmesser nutzten kann?. Z.B. um den Pulsbereich wärmend der Belastung zu überwachen. Bei dem Fitbit geht das.
    Weiss da jemand Bescheid?

    • TeeSeR

      Nein, dass kann das Withings Pulse Ding nicht. Du kannst nur den Sensor auf die Fingerkuppe halten und dann warten bis das Display was zeigt (Puls und Sauerstoffsättigung). Aus meiner Sicht bringt das überhaupt nichts.
      Seit drei Wochen habe ich das Microsoft Band; damit wird der Puls ständig überwacht (z.B. auch für den Schlaf, oder eben halt den Sport). Aber die Messung am Handgelenk ist nicht sonderlich zuverlässig. Es zeigt zu viel Puls bei Belastung an… Aus meiner Sicht einfach eine nette Spielerei ohne Aussagekraft. Die Konkurrenz (FitBit, Apple, ….) mit identischer Messung am Handgelenk wird nicht viel zuverlässiger sein.
      Am besten wäre ein Gerät, welches von einem Brustgurt (z.B. von Polar) die Werte nimmt und dann auf einer Smartwatch anzeigt/aufnimmt…

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