16. August 2013
4 Minuten zu lesen

Testbericht: DJI Phantom mit GoPro als Foto-Multikopter?

DJI Phantom Testbericht

Ich habe dieses Jahr bekanntlich ein Multicopter Projekt begonnen und bereits diverse Artikel diesbezüglich veröffentlicht. Das hat auch den Heinz von fotofreak.ch begeistert und ihn animiert auch selbst einen Copter zuzulegen. Er hat sich für den mittlerweile weit verbreiteten und preiswerten DJI Phantom entschieden und ihn gleich mit einer GoPro Hero 3 Black Edition ausgerüstet. Er war so nett und stellt hier seine Erfahrungen mit dem Phantom vor, welchen er gerne für Fotoaufnahmen aus der Luft benutzt:

Einleitung

Professionelle Film- und Foto-Multikopter für Luftaufnahmen kosten zwischen 4‘000.- und 25‘000.- Franken. Das ist sehr viel Geld um ab und zu ein paar spektakuläre Luftaufnahmen zu produzieren.
Mein erster Versuch mit einer AR.Drone der ersten Generation zeigte damals rasch, dass dies nur ein Spielzeug ist. Der Funkradius von 30 Metern wurde sofort erreicht und die Bildqualität der VGA Kamera lieferte unbrauchbare Bilder.

Vor zwei Monaten kaufte ich mir den Trendsetter im Quadkopter Segment, ein DJI Phantom mit einer GoPro Hero 3 Black Edition. Nach nun über 30 Flügen bin ich nach wie vor voll begeistert.

Heinz mit seinem DJI Phantom

Heinz mit seinem DJI Phantom

Unterwegs mit dem DJI  Phantom

In der Zwischenzeit kaufte ich mir drei zusätzliche Akkus und erweiterte damit die Flugzeit auf ca. 40 Minuten. Gerade wenn es einem in abgelegene Gebiete verschlägt, ist man froh um die erweiterte Aufnahmedauer. Diese Woche machte ich z.B. eine fünfstündige Wanderung von der Schwägalp zum abgelegenen Ofenloch und wieder zurück. Die Fernbedienung, die Reserveakkus und ein paar Ersatzteile packte ich in den Fotorucksack. Das Phantom schnallte ich einfach auf den Rucksack drauf.

Unterwegs mit dem DJI Phantom - einfach auf den Rucksack geschnallt

Unterwegs mit dem DJI Phantom – einfach auf den Rucksack geschnallt

Mit dem Gespann Phantom und GoPro erreiche ich ganz ordentlich Bilder und Filmsequenzen. Wegen dem hohen Aufwand der Videobearbeitung mache ich jedoch lieber Fotos als Filme. Zudem ist der oft diskutierte „rolling shutter“ Effekt auf grossen Bildschirmen teilweise stark vorhanden. Um mit der GoPro zu filmen empfiehlt sich weiteres Zubehör wie z.B. ein Gimbal und Schwingungsentkoppler.

Auch die Fotos müssen im Nachhinein bearbeitet werden damit sie etwas hergeben. Importiert man die Bilder mit Adobe Lightroom, kann man jedoch einen grossen Teil der Arbeit automatisieren.

Die GoPro arbeitet am besten bei guten Lichtverhältnissen. In der Abenddämmerung werden die Bilder rasch Blass und sind öfters unscharf. Eine Nachbearbeitung bringt dann nur noch wenig. Die Auflösung von 12 Megapixeln reicht locker für’s Internet und für Prints bis A4.

Praktischer Koffer für Lagerung und Transport des Quadcopters

Praktischer Koffer für Lagerung und Transport des Quadcopters

Das Phantom lässt sich selbst bei windigen Verhältnissen sehr gut fliegen, vorausgesetzt man hat GPS Empfang. Im Ofenloch hatte ich keinen GPS Empfang und entsprechend schwierig wurde das manövrieren zwischen Felswand und Bäumen. Der Multikopter stabilisierte seine Lage nicht und driftete dauernd auf alle Seiten ab. Die Schlucht ist teilweise nur wenige Meter breit. Nur einmal blinzeln und schon war das Phantom bedrohlich nah an der Felswand.

In den letzten zwei Monaten stürzte das Phantom drei Mal ab, weil ich jeweils einen Ast touchierte. Einmal landete der Multikopter dabei kopfüber in einem seichten Bach. Das Fluggerät ist jedoch sehr robust gebaut und übersteht leichte Abstürze ohne teure Schäden. Bei einer Wasserung muss das Phantom sofort zerlegt und getrocknet werden. Ersatzrotorblätter gehören selbstverständlich zur Grundausrüstung.

Einige Luftaufnahmen mit dem DJI  Phantom und der Hero 3

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Fazit: Eignet sich der DJI  Phantom für Fotografen?

Wer seinen Kunden ab und zu ein paar besondere Aufnahmen für eine Homepage oder eine Werbebroschüre liefern möchte ist mit dem Phantom sicher gut bedient. Ein Foto vom Firmengelände, ein Luftbild von einem Grossanlass oder Sachbilder von Grossanlagen sind nur ein paar Beispiele für den Einsatz des Phantom‘s. Man muss jedoch die Grenzen kennen und die allgemeinen Regeln für das Steuern von Flugobjekten und auch im Bereich Datenschutz kennen und beachten. Anspruchsvolle und komplizierte Fotoaufträge sollte man besser den Profis überlassen. Es gibt bereits viele professionelle Anbieter für Luftaufnahmen.
Für ambitionierte Fotofreaks ist ein Foto Multikopter schon fast ein Muss. 😉

Heinz Dössegger, Lufingen – Blogger von fotofreak.ch

Der DJI Phantom kostet im Handel 749.- CHF und zusammen mit der GoPro Hero 3 Black Edition gibt es ihn für 1099.- CHF.

10 Comments

    • Hans

      Ich weis nicht wie es Heinz gemacht hat, ich habe die GoPro aber jeweils im Intervall-Modus laufen lassen und jede bzw. alle 2 Sekunden ein Foto Aufnehmen lassen. So hat man danach etwas Sortierarbeit vor sich, aber sicher einige tolle Bilder drunter.
      Über WLAN auslösen ist bei der Höhe leider nicht!

  1. mikeymaus1001

    extrem geniale Bilder. Ein Freund hat eine GoPro in einen Modellflieger eingebaut. Er verwendet eine Videobrille, und verfolgt die Bilder live. Nochdazu hat er einen Sensor im Genick, damit sich die Kamera mitdreht, wenn er seinen Kopf dreht. Jetzt fliegt er sogar 4 km weit weg, weit über den Sichtkontakt zum Flieger hinaus. Finde ich extrem genial, ist aber eine völlige Eigenkonstruktion.

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