25. Juni 2013
3 Minuten zu lesen

Nachrichteln mit Swisscoms WhatsA… ähm iO

Swisscom Labs - iO

Der Roger von ahnungslos.ch war am Swisscom #SmartSimpleClose Event dabei, bei welchem es um die bereits gestern vorzeitig angekündigte iO App ging. Hier sein Bericht:

Es ist nicht gerade das Rad 2.0. Auch war da nicht gerade das Feeling einer Apple-Keynote. Und trotzdem: Swisscom macht bei ihrer neuen Messenger-App „iO“ so einiges richtig.

Man geht mit der Zeit, wolle vor der Presse eine nähere Zielgruppe mit Informationen versorgen. So begründete die Swisscom ihren heutigen Launch-Event #SmartSimpleClose, an welchen diverse Schweizer Blogger, Twitterer und Online-Affine via vorab verschicktem Guetzli-Hashtag eingeladen wurden.

Unerwartet war zuerst die Location: Keine sterile Konferenzhalle sondern die Büros, in welchen während der letzten Monate effektiv an Swisscom iO gearbeitet wurde. Nichts wurde versteckt, alle Entwickler, Designer und Marketing-Leute waren anwesend und konnten bis zum Umfallen ausgefragt werden. Nach einer kurzen Einführung mit Video war diese Open-Office-Atmosphäre dann auch das eigentliche Event.

Tapeten in den Swisscom Labs

Tapeten in den Swisscom Labs

Die Idee, anstelle von verschlossenen, heimlichtuerischen Teaser-Events und Adjektiv-Tsunamis einfach die App selbst zu veröffentlichen und offene Gespräche zu suchen, war dann auch das, was die Sympathie geschafft hat. Natürlich war allen klar, dass gegen WhatsApp, iMessage und den FB-Messenger nicht gerade der Swisscom iO antreten wird. Die Welt hat nicht darauf gewartet, die App selbst habe noch viele Bugs und kann verbessert werden. All diesen Input schrieben sich diverse Swisscom-Mitarbeiter fleissig auf, gaben augenzwinkernd schon kleine Details für nächste Versionen bekannt und zeigten auch gerne mal, wie sie zu gewissen Designs, Farbspektren oder Ähnlichem gekommen sind.

Also, Swisscom iO, eine Messenger App. Was sonst ist erwähnenswert? Die App ist netzunabhängig verwendbar (ganz im Unterschied zu anderen Provider-Messengern), also auch mit Orange, T-Mobile oder AT&T verwendbar. Neben Textnachrichten lassen sich auch VOIP-Telefonate führen, alles geht über Schweizer Server, die bei der Swisscom in den Rechenzentren stehen (ESX-Virtualisierungen, folglich skalierbar) stehen und eine direkte Anbindung an das eigene Mobilnetz haben. Die Infrastruktur halte momentan 10 Millionen synchrone Benutzer aus, um 19 Uhr wurde die App jedoch „erst“ 12‘000 Mal auf iOS und Android heruntergeladen. Gleichzeitig wurden da bereits 20‘000 Einladungs-SMS versendet. Die App selbst wurde komplett intern entwickelt und läuft durchaus stabil.

Durch die Offenheit aller Anwesenden konnte man so einiges über die Zukunft von Swisscom iO erfahren:

  • Das responsive Web-Interface geht morgen online. Am Anfang bleibt das noch informativ und als verwaltende Instanz.
  • Eine Nachrichten-Funktion im Web-Interface ist angedacht, damit wären Nachrichten zwischen Desktop und Mobil möglich – eine Funktion, die durchaus Attraktivität schafft.
  • Video-Telefonie könnte ebenfalls noch dieses Jahr realisiert werden.
  • Andere Plattformen wie Windows Phone und Blackberry werden noch nicht unterstützt – sollte das Interesse jedoch gross sein, wäre das sicher auf der Agenda.
  • Smileys für Android sind angedacht.
  • Anzeige von iO-Benutzern in der Kontaktliste kommt, momentan werden alle Kontakte angezeigt, nicht iO-Nutzer werden einfach per SMS angeschrieben.
  • Local.ch- und Facebook Social-Graph-Integration sind offensichtlich geplant.
  • Das System selbst soll auch offen sein, um Integrationen von externen Schnittstellen wie beispielsweise das Firmen-SIP mit Swisscom iO zu verknüpfen.
Entwicklung der Swisscom iO App

Entwicklung der Swisscom iO App

Und jetzt?

Die App ist momentan ganz nett zum Ausprobieren, funktionieren tut alles wie gewünscht. Richtig spannend ist die Offenheit gegenüber anderen Plattformen und die mögliche Destop-to-Mobile-Funktionen, welche hoffentlich schon bald kommt.

8 Comments

  1. Sam

    Betreffs «alles geht über Schweizer Server» stimmt so nicht ganz, wenn man die Nutzungsbestimmungen durchliest sieht man unter dem Punkt Einwilligungen «Swisscom arbeitet im Hinblick auf die Auswertung des Nutzungsverhaltens mit ausländischen Firmen zusammen, weshalb Daten ins Ausland übermittelt werden.»

    Die Daten, welche ausgewertet und evtl. ins Ausland geliefert werden können, sind übrigens: das Gerät (Hersteller und Modell), der verwendete Browser, Betriebssystem sowie die IP-Adresse und Location etc.

    Aber ansonsten gefällt mir der Messenger bis anhin.

  2. Lukas

    Schade das Windowsphone nicht unterstützt wird. Wenn Swisscom schon ein Chat-Dienst entwickelt, sollten auch alle von ihr verkauften Betriebssysteme unterstützt werden.

  3. Basil

    Mag sein, dass #SmartSimpleClose eine interessante, neue Event-Form war. Der Aussage «Swisscom macht einiges richtig» kann ich aber wenig abgewinnen. Was den genau? Mit Skype telefoniere ich seit Jahren zum Lokaltarif ins Festnetz. Chat-Dienste gibt es wie Sand am Meer. Wo liegt also der Mehrwert? Sorry, ich kann das (noch) nicht sehen.

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