Ich bin war ein glücklicher Besitzer einer Synology DS211+, welche ich hier vorgestellt hatte. Ich habe an diesem NAS vor allem die Leistungsfähigkeit, gekoppelt mit geringster Lautstärke sehr geschätzt und mir deswegen letztes Jahr die DS411+II zum Test geholt, denn das 3Bay Gerät wurde meinem Speicherbedarf nicht mehr gerecht. Leider was die DS411+II mir zu laut und so habe ich mir die kürzlich erschienene Synology Diskstation DS412+ geholt. Sie verspricht viel Leistung, geringe Lautstärke und hat 4 Einschübe, mal schauen wie sie sich schlägt:
Technische Daten
- Dual-Core CPU mit 2.13GHz
- 1GB RAM
- 4 Festplatten SATA II, 3.5″ oder 2.5″
- Max. interne Kapazität : 16TB (4 X 4TB HDD)
- Externe HDD-Schnittstelle : Zwei USB 3.0-Port, USB 2.0-Port, eSATA-Anschluss
- Zwei Gigabit-LAN Anschlüsse
- Geräuschpegel : 19.3 dB(A) (gem. Hersteller)
- Stromverbrauch : 44W (Betrieb); 15W (Ruhezustand) (gem. Hersteller)
Leistungsmerkmale
Ich habe mir die Diskstation DS412+ auf Grund von einigen wenigen, aber für mich entscheidenden Merkmalen gekauft. Einerseits natürlich die 4 Einschübe, welche es erlauben das NAS kontinuierlich aufzustocken. Ich beginne einmal mit 3x3TB und kann den Speicher so später noch problemlos aufstocken. Im Gegensatz zu meinem bisherigen NAS, der DS211+ hat sich der Prozessor stark gesteigert und hat jetzt auch zwei Kerne, zudem wurde der Arbeitsspeicher verdoppelt und mit USB 3.0 habe ich eine schnelle Schnittstellen nach aussen. Vor allem wichtig aber war für mich die Lärmentwicklung, welche gemäss Hersteller so bei meinen bisherigen Produkten gemessen wurde:
- DS211+: Geräuschpegel : 19,4 dB(A) – für mich unhörbar
- DS411+II: Geräuschpegel : 22,5 dB(A) – deutlich hörbar
- DS411slim: Geräuschpegel : 21,1 dB(A) – hörbar
- DS412+: Geräuschpegel : 19.3 dB(A) – unhörbar
Wie man sieht, ist die DS412+ ebenfalls auf den Geräuschpegel optimiert, wie damals die 211+. Da ich in diesem Punkt sehr empfindlich bin und die Angabe des Herstellers noch besser ist als bei meinem ursprünglich NAS konnte ich beruhigt zuschlagen – und es hat sich gelohnt. Die DS412+ ist das erste 4Bay NAS das für mich einen unhörbaren Betrieb gewährleistet!
Zwei grosse Lüfter an der DS412+ sorgen für einen leisen Betrieb
Inbetriebnahme
Wie schon erwähnt habe ich nach dem Auspacken drei 3TB Festplatten in das NAS verbaut. Ich wollte eigentlich das NAS mit einem RAID 5 aufsetzen, habe mich dann aber durch den Synology RAID Kalkulator für Synology Hybrid RAID entschieden. Damit habe ich einfache Ausfallsicherheit und 6TB Nutzdaten zur Verfügung!
Nachdem die Synology angeschlossen und gestartet wurde, muss man auf den ersten Piepston warten, danach ist sie ready für die Inbetriebnahme. Dafür braucht ihr den Synology Assistant aus dem Synology Download Center, dort findet übrigens auch Firmware Updates und alle weiteren Tools zu allen DiskStation Modellen. Nebst dem Assistant solltet ihr euch auch dringend das aktuelle DSM, das Betriebssystem der DS, downloaden. Denn nachdem der Assistant euer NAS gefunden hat, müsst ihr als erstes das Betriebsystem aufspielen. Ich finde die Lösung gut, dass die Geräte beim ersten Starten mit dem aktuellsten OS aufgesetzt werden müssen, so hat man immer gleich das aktuellste drauf! Das *.pat File kann dann im Assistant angewählt werden, die Installationsroutine möchte dann noch ein paar Kleinigkeiten wissen und schon beginnt die Installation auf der Diskstation. Nach einigen Minuten ist die Installation abgeschlossen und das NAS über den Browser und die IP erreichbar – notfalls noch Port 5000 anhängen.
Festplatteneinschübe, Schrauben werden durch Gummihalterung entkoppelt
Betrieb und Funktionen
Ich gehe hier gerne zuerst nochmals auf das Thema Lautstärke ein. Auch nach längerem Betrieb ist die Diskstation DS412+ für mich praktisch unhörbar und stört keinesfalls, auch wenn sie im Arbeitszimmer aufgestellt ist. Hier wurde im Gegensatz zur DS411+II massiv nachgebessert!
Bezüglich Stromverbrauch kann sich die DS412+ sehen lassen, die 44W im Betrieb sind fair für die gebotene Leistung und 4 Disks, die 15W im Ruhezustand finde ich hingegen etwas viel. Wobei hier zum Vorgänger immerhin 1.5W eingespart wurden.
Die DS412+ biete Anschlüsse satt, mit 2xLAN, 2xUSB3.0 und eSATA
Aktuell gibt es das “
Betriebssystem” DSM – DiskStation Manager – in der Version 4.1.
Was da für Änderungen auf uns zukamen habe ich bereits schonmal verbloggt. Neu und genial ist dabei das Paket-Zentrum, wo man sich diverse Pakete, oder eben Apps installieren. Genial finde ich nach wie vor die Photostation in Kombination mit der iOS App
DS photo+. Hier merkt man auch stark die gesteigerte Leistung im Vergleich zu meiner vorherigen Diskstation, Fotos werden schneller dargestellt und Thumbnails berechnet, sehr angenehm! Neu habe ich den
Plex Media Server installiert, dieser ist relativ frisch im Paket-Zentrum aufgenommen worden. Damit habe ich auf meinem Media Center Zugriff auf schön geordnete und mit Zusatzinformationen hinterlegte Medien. Dieser läuft angenehm, stockt aber etwas im Vergleich zum Plex-Server auf einem Mac! Ebenfalls ganz praktisch ist der
iTunes Server, dieser lässt Musik und Videos auf der DiskStation mit allen iTunes Clients innerhalb eines lokalen Netzwerks teilen und die Multimediainhalte mit iTunes durchsuchen und wiedergeben.
Das sind jetzt nur einige wenige Perlen aus dem Paket-Zentrum, natürlich kann man auch TimeMachine Backups auf der Diskstation ablegen oder eine der zahlreichen weiteren Apps probieren, zu diesen bin ich noch gar nicht gekommen. In den nächsten Tagen möchte ich mich noch an die Cloud-Anbindung wagen und werde gerne darüber berichten!
NAS Performance Vergleich
Ich habe bereits im 2011 einen Vergleich von Netzwerkperformance von bisher getesteten Systemen gemacht und diesen kontinuierlich weitergeführt. Ich habe dabei LanTest genutzt und die Testroutine für Gigabit Netzwerke gewählt und die Anzahl der Testwiederholungen auf 20 Iterationen hochgeschraubt. Das Tool ermittelt dann die Mittelwerte aller Tests. Für mich sind das Lesen und Schreiben der 300MB besonders wichtig, da ich viel mit grossen Dateien und Backups arbeite. Vor allem aber gibt mir diese Messung eine Aussage darüber, in welcher Geschwindigkeit ich Daten speichern kann. Der Vergleich aller Testkandidaten in diesem Bereich ist in folgender Grafik zusammengefasst, wobei ich erstaunt bin wie stark die DS412+ hier abgeschnitten hat. Also auch in Sachen Lese-/Schreibgeschwindigkeit ein Spitzenreiter!
NAS Performance Vergleich, 3 Diskstations, Mac Mini Server, WD NAS und Eigenbau
Fazit
Ich habe den Speicher gefunden, den ich mir lange gewünscht habe. Vier Festplatteneinschübe, leistungsstark und trotzdem geringer Stromverbrauch, praktisch lautloser Betrieb und nach eigenen Wünschen konfigurierbar. Alle Punkte werden mit der Synology Diskstation DS412+ erfüllt oder gar übertroffen. Ich war überrascht vom schnellen Netzwerkzugriff und des wirklich sehr leisen Geräuschpegels. In Sachen Bedienung verbessert sich das DSM mit jeder Version von neuem und ich kann daher hier nur eine volle Empfehlung abgeben. Die DS412+ gibt es ohne Festplatten für 709.- CHF, oder mit 8TB Platten für 1259.- CHF bei Brack. In Deutschland kostet die DS412+ ohne Platten 600.- €.