Seit einigen Tagen habe ich nun ein Nike+ Fuelband und möchte hier meinen ersten Eindruck wiedergeben. Ein ähnliches Produkt, das Jawbone UP, habe ich bereits im letzten Jahr ausführlich getestet. Das Fuelband ist hierzulande noch nicht erhältlich, geplant ist die Einführung in Europa erst im Herbst 2012. Das Armband gibt es in den USA für 150 US$ oder ist für uns zum Beispiel über Amazon erhältlich.
Das Fuelband
Das Armband zeichnet alle Bewegungen seines Trägers auf und stellt vergleichbare Werte zur Verfügung. Dank eines Drei-Achsen-Beschleunigungssensors werden Bewegungen gemessen und zusammengefasst. Im Unterschied zu Jawbone werden die Resultate in eine neue Einheit verpackt, die sogenannte NikeFuel. Je mehr Sport man macht, dest mehr Fuel kriegt man. Diese Werte kann man mit anderen Nutzern vergleichen. Die Punkte werden auf dem Armband mit Hilfe von LEDs angezeigt und man sieht den persönlichen Fortschritt für das selber gesetzte Tagesziel. Wer möchte kann die Resultate auch per USB auf die Nike+ Website laden oder per Bluetooth über das Smartphone und sich mit anderen messen.
Nike Fuelband – Erweiterung zur Anpassung an jedes Handgelenk
Verarbeitung
Das Armband ist sehr hochwertig gefertigt, vor allem über den hochwertigen aus Metall gefertigten Verschluss war ich sehr erstaunt. Dieser scheint mir extrem langzeitbeständig zu sein, wobei ich das natürlich erst nach längerem benutzen wirklich beurteilen kann. Das gummige Material des Bandes ist angenehm zu tragen, insgesamt wirklich sehr gut verarbeitet. Einzig den Taster kann ich etwas bemängeln, der hat keinen klaren Druckpunkt. Wobei ich nicht weis ob das ein Einzelfall ist oder bei allen Bändern.
Toll sind die beiden mitgelieferten Adapter zur Änderung des Grösse des Fuelbands. Grundsätzlich sollte man aber beim Kauf schon auf die Grösse achten, das Fuelband gibt es in den Grössen S, M und L – welches ihr braucht könnt ihr mit dem Size Guide prüfen.
NIke Fuelband – USB Ladestation
Genauigkeit
Vergleich Fuelband und Sportwatch
Wie genau die Fuels ermittelt werden weis ich nicht, es hängt aber von der gesamten Aktivität tagsüber ab. Interessant fand ich, dass das Band scheinbar auch die zurückgelegt Distanz anhand von Schritten ermitteln, das wollte ich natürlich genauer wissen und habe zusammen mit der Nike+ SportWatch zweimal eine Jogging-Runde gedreht und danach die Werte verglichen. Die Nike+ SportWatch arbeitet ja mit einem GPS Signal zusammen und kann die zurückgelegte Strecke bis auf wenige Meter genau bestimmen. In beiden Fällen lag die Angabe des Fuelbands rund 0.3km unter der Gesamtstrecke. Ich werde das bei weiterem Tragen auch verfolgen, bin aber erstaunt über diese Genauigkeit, da ich eine grössere Abweichung erwartet hatte. Wer seine Lauftrainings auswerten möchte, der setzt also besser auf die Nike+ SportWatch oder gleich auf eine Garmin Forerunner, welche nach wie vor mein Begleiter bei Biketouren ist.
Fazit
Momentan habe ich noch zwei grosse Probleme mit dem Fuelband. Das erstere ist die eingeschränkte Funktion, das Fuelband ist für den normalen Alltag und für Jogging durchaus sehr gut geeignet, wie auch die Nike+ SportWatch. Für Aktivitäten wie Schwimmen oder Biken die ich oft ausübe bringt es aber nichts und verfälscht von dem her für mich das Bild der täglichen Aktivität, da solche Betätigungen einfach nicht gewertet werden.
Das zweite Problem ist das Tragen, das Fuelband stört zwar nicht, ich ziehe es aber zum Schlafen, fürs Duschen und Schwimmen aus und vergesse es danach oft wieder anzuziehen. Das liegt wohl an der Gewohnheit. Bei der täglichen Arbeit am Computer hat mich das Band zwar nicht gestört, war aber etwas ungewohnt, mal schauen wie sich das entwickelt.
Mittlerweile habe ich übrigens das Fuelband vollständig abgelegt und trage den Fitbit Zip, das Konzept hat mich mehr überzeugt.
Ausblick
Ich werde das Fuelband die nächsten Tage und Wochen weiterhin fleissig tragen und kann dann gerne mal ein Langzeit-Feedback niederschreiben, falls das von Interesse ist. Momentan ist das Fuelband in Europa und der Schweiz natürlich kaum verbreitet, dass lässt die Vergleichsfunktion mit Freunden halt sofort etwas nutzlos erscheinen. Ich bin gespannt wie sich das entwickelt wenn mehrere Kollegen und Freunde ein Fuelband haben. Wobei wiederum gilt, wer gerne und viel joggt, der ist der ideale Fuel-Topscorer, für andere Sportarten wird es schwierig. Ich würde mir wünschen dass Nike zum Beispiel für Schwimmen und Biken/Velofahren eine manuelle Funktion einbaut. Man kann zum Beispiel dann eintippen, dass man 1.5km in 35min geschwommen ist und das Fuelband errechnet dafür einen Score! Bescheissen würde man ja nur sich selbst.
Was meint ihr zum Nike+ Fuelband? Nur ein Hype oder könnte das Ding richtig interessant für die immer faulere Bevölkerung werden?