Ich habe es bereits in einigen Beiträgen angedeutet, dass ich Timelapse Videos toll finde. Insbesondere gefallen mir HDR Timelapse-Filme wie die Erde aus der Sicht der ISS oder Landscapes von Dustin Farrell. Nun habe ich mich auch an mein Erstlings-Werk gewagt und möchte euch das Resultat nicht vorenthalten. Hier mein Setup und Workflow, ich bin auf Anmerkungen, Tipps & Tricks von eurer Seite sehr gespannt:
Setup
- Canon EOS 7D mit Sigma Objektiv
- Canon Akkugriff BG-E7 oder Phottix Batteriegriff für 7D
- Schneller und grosser Speicher wie Transcend Extreme 32GB oder SanDisk Extreme 32GB
- Fernauslöser mit Timer z.B. Canon TC-80N3 oder Phottix TR-90
- Manfrotto 190XPROB Stativ (bei Amazon)
- Manfrotto 496RC2 Kugelkopf (bei Amazon)
Workflow
Nachdem ich die Kamera mit dem Stativ positioniert und fokussiert hatte, habe ich die Einstellungen gewählt. Dabei habe ich die Settings im manuellen Modus mit fester Blende und Verschlusszeit gewählt. Ebenso eine feste ISO damit sich die Helligkeit während der Zeit nicht ändert. Hier gilt es auch den Weissabgleich fest einzustellen. Für die HDR Aufnahmen liess ich die 7D jeweils 3 Fotos machen, nebst der “Normalbelichteten” je eines mit +/- 3 Belichtungen.
Ich habe während der Aufnahmedauer alle 5 Sekunden eine HDR Aufnahme, sprich drei Bilder aufgenommen. Hier empfiehlt es sich definitiv einen grossen Speicher, bei der Aufnahme von JPGs alleine kommt viel zusammen, wenn man im Rohdaten Format RAW speichert natürlich noch mehr. Ich habe wie oben gezeigt eine 7D mit Battery Grip verwendet, damit sie sicher genügend Saft hat.
Für die Verarbeitung habe ich SNS-HDR Pro verwendet, dieses wird von vielen Professionellen Fotografen für die Batch-Verarbeitung empfohlen. Damit kann man sich einfach aus drei Bildern einmal ein HDR-Bild rechnen lassen und danach mit den Einstellungen spielen um es anzupassen oder die Presets verwenden. Sobald man damit durch ist kann man per Batch-Verarbeitung einen ganzen Ordner durchrechnen lassen – sehr angenehm bei einer Anzahl von mehreren hundert Bildern. Ich kann SNS-HDR Pro wärmstens empfehlen, leider ist dafür ein Windows Rechner nötig. Auf dem Mac empfiehlt sich HDR Darkroom. Auf jeden Fall etwas Zeit dafür einplanen, das Zusammenfügen dauert etwas. Danach habe ich mit QuickTime 7 Pro die Einzelbilder zu einem Video zusammengefügt (mind. 20fps verwenden) und danach mit Final Cut Pro X den Film bearbeitet und geschnitten. Wer einen Tilt Shift Effekt verwenden möchte, dem empfehle ich Tilt Shift für Final Cut Pro.
Das Resultat
Wie ich in der Einleitung schon erwähnte, Feedback, Kritik, Anmerkungen, Tipps und so weiter sind alle herzlichst willkommen. Das nächste Timelapse Projekt ist in Planung und soll natürlich besser werden…
ommentare
Im Timelapse Video von Dustin Farrell schafft er noch einen Effekt bei dem es aussieht als würde die Kamera fahren. Weisst du wie das wohl gemacht wurde?
Hey Dustin,
ja klar, das erreicht er mit einem sogenannten Dolly bzw. Slider wie dem hier Konova K3B2 100cm Slider Travelling Schiene Dolly Kamera und DSLR
Ist auch in Planung 😉
Wow, mega cool! :-). Aber hast du alle 5 sek auf den Auflöser gedrückt oder hat deine Kamera einen solch speziellen Aufnahmemodus? (was ich auch eher denke)
Ich kenne das nur von der GoPro. 😀
Hi Fredi, nein die Kamera hat keinen solchen Modus. Dafür habe ich den Fernauslöser / Timer verwendet, der im Setup erwähnt ist. Damit lässt sich die Kamera über ein Kabel steuern und in diesem Fall eben timen!
Ach so! Danke für die Antwort! 😀
Ist super geworden. Ich habe am Wochenende auch mein erstes Zeitraffervideo erstellt. Wieviele Bilder hast du gemacht? Wie lange lief die Kamera?
gute Arbeit… Woher kommt das “wackeln” des Baumes? Passiert das beim HDR-Zusammensetzen?
PS: Nicht vergessen, dass eine Kamera nicht unendlich viele Auslösungen mitmacht. Bei Timelapse kommt da schnell mal was zusammen… Interessant: http://www.olegkikin.com/shutterlife/