16. März 2012
5 Minuten zu lesen

Testbericht: Das neue iPad 3 im Test – schärfer und schneller

Seit einigen Stunden halte ich nun das neue iPad in meinen Händen. Ich habe es mir bei Dataquest geholt, dem Premium Reseller mit Hauptsitz in Dietikon. Das neue iPad oder sagen wir das iPad der 3. Generation trumpfte an der Keynote vor allem mit dem Retina Display, LTE, besserer Kamera und einem Geschwindigkeitsschub. In diesem Bericht gehe ich auf das neue iPad ein, mache einen Vergleich mit den beiden Vorgängern, ziehe ein persönliches Fazit und gebe eine Kaufempfehlung ab:

Welche Version?

Vor dem Kauf des iPad stellt sich die Frage nach der Version. Ich habe bereits das iPad der ersten Generation mit 3G gekauft und kann nun nach langer Nutzungsdauer sagen, dass ich das 3G so gut wie nie brauchte. Ergo stand für mich fest, 3G muss beim neuen iPad nicht sein. Nachdem ich dann auch selbst noch abgeklärt habe, dass die Frequenzbänder für die Nutzung von LTE in der Schweiz mit dem neuen iPad nicht kompatibel sind, war der Fall klar. Dass die WLAN-Variante keinen GPS Chip verbaut hat, finde ich für mich nicht weiter störend. Hier muss aber jeder selbst entscheiden, wie sein Nutzungsverhalten ist.

Dasselbe gilt für den Speicher auf dem iPad. Hier ist wohl entscheidend wie mobil man es nutzt. Wer viel unterwegs ist, dem ist sicher ein Speicher grösser 16GB anzuraten um Musik, Podcasts, Fotos und den ein oder anderen Film dabei zu haben. Ich persönlich habe mich für 32GB entschieden, das hat beim iPad 1 schon gereicht!

Das neue iPad, WLAN Ausführung mit 32GB Speicher

Das neue iPad, WLAN Ausführung mit 32GB Speicher

Vergleich der drei iPad Generationen

Im folgenden eine Übersicht der technischen Daten aller drei iPad Generationen:

Modell 1. Generation 2. Generation 3. Generation
Speicher 16, 32 und 64 GB
Akkulaufzeit 10 h
Gewicht 680 g (Wi-Fi)
730 g (Wi-Fi + 3G)
601 g (Wi-Fi)
613 g (Wi-Fi + 3G)
652 g (Wi-Fi)
662 g (Wi-Fi + 4G)
Abmessungen 242,8 × 189,7 × 13,4 mm 241,2 × 185,7 × 8,8 mm 241,2 × 185,7 × 9,4 mm
Display 9,7 Zoll mit 768 × 1024 Pixel, 132 ppi 9,7 Zoll mit 2048 × 1536 Pixel, 264 ppi
Kamera keine vorne: VGA
hinten: 720p
vorne: VGA
hinten:
Foto: 5 Megapixel
Video:1080p
Arbeitsspeicher 256 MB 512 MB 1024 MB
CPU-Takt 1 GHz Apple A4 (Single-Core) 1 GHz Apple A5 (Dual-Core) 1 GHz Apple A5X (Dual-Core, Quad-Core Grafikeinheit)
Konnektivität • WLAN (802.11a/b/g/n)
• Bluetooth 2.1Wi-Fi + 3G:
• GSM/EDGE (850/ 900/ 1800/ 1900 MHz)
• UMTS/HSDPA/HSUPA (850/ 900/ 1900/ 2100 MHz)
• WLAN (802.11a/b/g/n)
• Bluetooth 2.1Wi-Fi + 3G:
• GSM/EDGE (850/ 900/ 1800/ 1900 MHz)
• UMTS/HSDPA/HSUPA (850/ 900/ 1900/ 2100 MHz)
• WLAN (802.11a/b/g/n)
• Bluetooth 4.0Wi-Fi + 4G:
• GSM/EDGE (850/ 900/ 1800/ 1900 MHz)
• UMTS/HSPA/HSPA+/DC-HSDPA (850/ 900/ 1900/ 2100 MHz)
• LTE (700, 2100 MHz)

Review

Retina Display

Natürlich muss ich hier zuerst auf das Display zu sprechen kommen, Retina! Der Name steht beim neuen iPad für eine Auflösung von 2048 x 1536 Pixel, das 264dpi und doppelt so viel wie beim Vorgänger. Ich kann nur bestätigen, man sieht keine Pixel mehr, die Schrift erscheint gestochen scharf und wie gedruckt. Den Effekt kennen Nutzer vom iPhone 4 und 4S, auf dem iPad 3 kommts halt noch stärker daher weil der Bildschirm mit 9.7″ auch viel Grösser ist. Momentan sind nur wenig immer mehr Apps auf die höhere Auflösung angepasst (z.B. iPhoto, iMovie, Keynote, Pages usw.), aber diese machen schon mächtig Spass und Lust auf mehr!

Geschwindigkeit

Das neue iPad hat mit dem A5X Prozessor einen Geschwindigkeitsschub erhalten. Mir ist es wichtig dass bei einem Gerät, dass man mit einem Touch-Interface bedient jede Bewegung auch direkt und flüssig umgesetzt wird. Mein iPad der ersten Generation reagiert bei vielen Apps nicht mehr flüssig, die Intuitive Bedienung leidet sehr stark darunter. Der A5X bringt das neue iPad wieder auf den Stand der Zeit und es geht alles flüssig. Auch iMovie und iPhoto lassen sich damit deutlich angenehmer und schneller bedienen als selbst mit einem iPad 2, welches doch einen A5 beinhaltet! Hier spielt der erhöhte Arbeitsspeicher aber vielleicht auch eine grosse Rolle!

Grösse und Gewicht

Da ich vom iPad 1 komme, stimmt für mich die Grösse und Gewicht vollkommen. Nutzer des iPad 2 werden die Gewichtszunahme von rund 10% sicher spüren. Je nach Nutzungsort, ob man es hält oder das ipad liegend nutzt, stört es deinen einen mehr und den anderen weniger. Bisher kann ich aber sagen dass das neue iPad in die Hüllen von iPad 2 Cases passt, trotz 0.6mm Zunahme in der Dicke.

Kamera – Bilder und Videos

Vorweg möchte ich hier gleich mal sagen, Kamera an einem Tablet: Was soll ich damit? Wenn ich ein Tablet dabei habe, dann auch mein Mobiltelefon und in meinem Fall das iPhone 4S welches sowieso bessere Fotos als ein Tablet schiesst. Dazu kommt dass sich dieses angenehmer anfühlt um zu Fotografieren. Wie dem auch sei, es wird wohl Leute geben welche die Kamera nutzen, daher nachfolgend einige Schnappschüsse. Die Frontkamera sehe ich für Videotelefonie, beziehungsweise Facetime in «Apple-Sprache» als sinnvoll, wobei ich selbst immer wieder feststellen muss, dass ich dieses Feature kaum brauche.

Testbilder

Testbilder in voller Auflösung habe ich auf Flickr gepostet, einige Auszüge, die aber bereits die Qualität erahnen lassen könnt ihr euch direkt hier anschauen:

Sieht doch ganz gut aus oder? Ich bin erstaunt, die Kamera ist wirklich für ein Tablet sehr gut ausgefallen. Ich gehe aber davon aus dass ich diese trotzdem kaum brauchen werde – es ist aber toll zu wissen dass im Falle eines Falles das Ding keine schlechte Bilder schiesst.

Testvideo

Aufgenommen in Windisch an der FHNW Baustelle zum neuen Campus:

http://youtu.be/7IgC49ey8rU

Auch zu diesem Video in 1080p aufgenommen kann man nicht viel meckern. Der Bildstabilisator hat seinen Job bei der Aufnahme ganz gut gemacht. Hier ist dieser noch viel nötiger als beim iPhone 4S, da ich das iPad irgendwie nicht so ruhig halten kann. Ich kam mir übrigens etwas komisch vor, beim Filmen mit einem 9,7″ Bildschirm…

LTE mit dem neuen iPad in Deutschland und der Schweiz

Der Vollständigkeit halber gehe ich auch gerne auf diesen Punkt ein. Apple hat im iPad der 3. Generationen einen LTE-Chip verbaut, dieser unterstützt den Funkstandards LTE in den Frequenzbereichen 700 und 2100 MHz. In Deutschland besteht bereits ein LTE Netz und in der Schweiz wird dieses im kommenden Jahr (zwei Jahren) erschlossen – die Frequenzbereiche liegen aber bei 800, 1800 und 2600 MHz. Dadurch wird LTE mit dem neuen iPad bei uns nicht funktionieren, auf Grund des verbauten Chips ist das auch nicht durch ein Firmware Update nachträglich zu ändern! Wen es tröstet, dank dem mit HSDPA aufgerüsteten UMTS-Netzen hierzulande erreicht man Raten bis maximal 43 MBit/s, was wohl auch ausreichend sein dürfte.

Kaufempfehlung

Wie es im Titel steht, ist nur eine Empfehlung. Ich hatte bewusst das iPad ausgelassen, da ich den Mehrwert von Geschwindigkeit und Kamera nicht sah. Jetzt kommt die 3.Generation, mein iPad 1 unterstützt nicht mehr alle Apps, ist in die Tage gekommen und ein Wechsel ist ideal. Das ist auch genau meine Empfehlung, Besitzer eines der ersten iPads können auf das neue iPad setzen und von Geschwindigkeitsschub, Display, Kameras usw. profitieren. Bei allen die ein iPad 2 haben, da würde ich es mir zweimal überlegen. Vielleicht mal abwarten, in einen Store gehen und mir das Retina Display anschauen. Wem es der Aufpreis wert ist, der soll zuschlagen. Das tolle an Apple Devices ist der hohe Wiederverkaufswert. Wer noch gar kein Tablet hat, los zuschlagen. Entweder das neue iPad oder nun von den Occasionsangeboten beim 2er profitieren.

Bilder des neuen iPads

Fazit

Apples neues iPad der dritten Generation hat das Rad nicht neu erfunden, das steht fest. Man hat das bewährte Konzept konsequent weitergezogen, dem Display ein brutales Update spendiert und den Rest auf den Stand der Zeit gebracht. Natürlich bemängeln «Apple-Basher» fehlende USB und SD-Slots, aber es gibt dafür Alternativen und wirklich vermisst habe ich diese bisher noch nicht. Ich bin jedenfalls nach den ersten Stunden vom neuen iPad überzeugt, bin aber auch Nutzer der ersten Generation. Für Besitzer des iPad 2 wird der Schritt sicher kleiner ausfallen. Zu kaufen gibt es neue iPad ab 529.- CHF für das 16GB WiFi Modell, zum Beispiel bei Dataquest.

Ich berichte hier sicher wieder in einigen Tagen/Wochen mit einem Langzeitbericht. Bis dahin bin ich hier sehr auf eure Kommentare, Eindrücke und Feedbacks gespannt…

16 Comments

  1. Stefan

    Ich bin wirklich auch ein mobiler Mensch, viel unterwegs und habe überhaupt nichts gegen Apple (habe u.a. selber ein iPhone 4 und ein MacBook). Aber kann mir mal jemand ein paar alltägliche Situationen beschreiben, wo man ein Tablet braucht und ein Smartphone oder ein Laptop nicht ausreichen? Vor allem, da du Hans schreibst, dass wer noch kein Tablet hat, sich eines holen soll!

    Immer dabei habe ich mein Smartphone, für Bilder, Chats, Mails, etc… selbst für eine kurze Recherche im Internet absolut geeignet. Für grössere Arbeiten nehme ich gerne einen meiner Laptops mit, ist einfach angenehmer zum schreiben, zum bedienen allgemein.

  2. Tinet

    «Ich kam mir übrigens etwas komisch vor, beim Filmen mit einem 9,7″ Bildschirm…» Hab mich selber in diesem Satz grad wieder erkannt. Wie Schräg es sich doch anfühlt, mit dem iPad aus dem Fenster zu filmen :-DD

  3. Philip

    So, ich hab mir heute Morgen ebenfalls ne iPad 4g geholt. Bisher habe ich das iPad3g aus der 1te Generation. Nach der Installation von iPad 4g ist mir etwas ziemlich negatives aufgefallen. Die Empfang von 3G Netz mit mein neue iPad ist miserabel. Orten, (vorallem im Büro), welche ich vorher mit iPad 1 gute Empfang (mind. 3-4 Striche) habe, habe ich mit mein iPad 3 nur 1 Strich. Habt Ihr das Problem ebenfalls beobachtet?

    l.g.
    Philip

  4. Dimi

    Hallo Hans

    Ich warte momentan noch auf mein 1. iPad – habe mir das 64GB WiFi Modell bestellt. Mit tollen Review wie deinem vertreibe ich mir die Zeit bis am Montag 😉

    Ich habe nur eine kurze Frage bezüglich der Schutzhülle: Liebend gerne hätte ich mir ein SmartCover in Kombination mit einem Belkin Snap Shield Secure (http://www.belkin.com/images/product/F8N669-C01_02/FUL1_F8N669-C01_02.jpg) geholt. Doch ich habe jetzt schon von diversen Quellen gehört, dass das SmartCover nach nur geringer Nutzungsdauer Schmutz ansammelt und das Display sogar mehr zumüllt/zerkratzt als schützt.

    Hast du da Erfahrungen gemacht? Wenn dem wirklich so ist, werde ich mir lieber einfach den Rückseitenschutz zum Hinlegen (das Belkin Teil) und eine Tasche für den Transport holen…

    Danke für deine Einschätzung 🙂

  5. Philip

    And Siri is missing 🙁

    Ich dachte Siri ist mit onboard…?

    Jetzt bin ich enttäuscht…

    Wll mein Geld zurück…

    Wer redet jetzt dann mit mir wenn meine Freundin eingeschlafen ist? 😉

  6. Markus

    Gibt es eigentlich nur Apple-Basher, die USB-Anschlüsse und SD-Slots vermissen, oder hätten sowas auch Fanboys zwischendurch ganz gerne?

  7. Mic

    Hallo Hans

    Tönt also zemlech guet! Ben zwar met em iPad 1 doch zemlech zfrede, aber es esch demfal scho chli öpis gange.

    Würd sechs evtl . lohne wenn ich denn i de USA grad kauf? Aber vel günschtiger werds glaub au ned si!?

    Gruss und merci weder mol für infos, mic

  8. hans

    @Markus: In den meisten Kommentaren bei anderen Berichten oder Ankündigungen waren diese Punkte oft zu lesen. Ich persönlich vermisse den USB Anschluss eigentlich nicht, dank Dropbox und ähnlichen Methoden. SD-Slot geht ja über Adapter…
    Wenn dann würd ich lieber ein Filesystem darauf sehen, rudimentär und einfach…

    @Mic: Immer gern 😉 Heute lohnt sicher Kauf in den USA fast nicht mehr, da die Preise in der Schweiz angepasst wurden und mit Zoll/Versand wirds teurer. Wenn du ja aber eh schon drüben bist – fährst du nicht schlechter als hier!

  9. Sidi

    Habe auch Kurz mit dem Gedanken gespielt, mir das neue iPad (3) zu gönnen. Jedoch stiess ich bei meiner Recherche im Internet auf den Umstand, dass man mit einem iPad nicht mal direkt mkv’s abspielen kann, Apple sogar den VLC-Player deswegen aus dem App-Store nahm und die einzige Möglichkeit nach Software- und Codec-Freiheit darin besteht, einen Jailbreak zu machen. Für mich ist, nachdem ich einen Haufen Geld für so ein Gadget ausgegeben habe, eine solche «Nutzungs-Diktatur» seitens Apple nicht tragbar und deshalb werde ich weiterhin darauf verzichten!

    • Michael

      Stimmt nicht !!!
      Erst informieren dann losplappern !!

      AV Player kann mkv sowie alles Andere und sogar Untertiteldateien abspielen.
      Kein Mensch braucht einen Jailbreak.

      M

      • Sidi

        Und wie bringe ich ohne Jailbreak die MKVs aufs iPad, damit ich sie auch abspielen kann und laufen 1080p Videos mit hoher Bitrate auch wirklich flüssig (Hardwarebeschleunigt)? Wie lange geht es, bis Apple keinen Bock mehr auf den AVPlayerHD hat und ihn, wie den VLC, aus dem Store nimmt? Kannst du mir garantieren, dass das nie passieren wird? Keine Sorge, ich informiere mich schon, bevor ich einfach «lospappere»! Denn auf iTunes Preview bemängeln User, dass selbst auf dem neuen iPad 1080p Videos nicht flüssig laufen. Also würde ich dir mal empfehlen, dich besser zu informieren, bevor du einfach so losplapperst! 😉

  10. Dominik

    @Hans – Dropbox mag zwar eine Möglichkeit sein, aber es gibt auch Daten die man vielleicht nicht unbedingt in die Hände eines Unternehmens legen will, auch wenn die Mitarbeiter angeblich keinen Zugriff auf Dateien hätten etc.
    Da vermisst man eine USB Schnittstelle dann schon :/

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