27. Juli 2011
3 Minuten zu lesen

Testbericht: Mac Mini Server

Ich habe hier schon über diverse Serverlösungen und Netzwerkspeicher geschrieben, da darf auch der Apple Mac Mini Server (2010 Version) nicht fehlen. Die Server Variante unterscheidet sich äusserlich vom «herkömmlichen» Mini nur durch das fehlen des Laufwerk-Slots, denn   ein solches ist gar nicht erst verbaut. Dafür werkeln gleich zwei 2.5″ Festplatten im Innern des 19.7cm mal 19.7cm grossen Alublocks mit 3.6cm Höhe.

Leistungsumfang

Der kompakte Server im Aluminium unibody Gehäuse kommt mit viel Leistung und wenig Stromverbrauch daher. Im eingeschalteten Zustand soll der kleine Rechenzwerg mit 10 Watt auskommen, immerhin stecken zwei 500GB Festplatten und ein 2.66GHz Intel Core 2 Duo mit 4GB RAM unter der Haube. Der Rechner ist für 1249.- CHF als Serverausführung zu haben, als herkömmlicher Mac Mini bereits ab 849.- CHF (das war noch vor dem Upgrade letzte Woche, jetzt sinds gibts den Mini Server bereits ab 1049.- CHF).
Anschlüsse des Mac Mini Server

Mac Mini von unten

Mac Mini von unten

Wem die Konfiguration des Mac Minis nicht reicht oder selbst etwas aufrüsten will, der kann das tun. Dazu nur den Mini umdrehen und die grosse, runde Plastikabdeckung einwenig drehen und schon hat man den Blick auf die Innereien. Erlaubt ist von Apple nur der Wechsel von RAM-Bausteinen, die sind auch sehr gut zugänglich und problemlos austauschbar, der Zugriff auf die Festplatten ist nicht ganz einfach und würde auch die Garantie erlöschen. Der Deckel sitzt übrigens recht gut auf einem Schreibtisch, je nach Untergrund könnte es sich aber empfehlen, Anti-Rutsch-Pads aufzukleben.

Ansonsten kann man dank der grossen Anschlussvielfalt auch diverse zusätzliche Hardware anschliessen. Ich liess immer zwei externe Festplatten laufen, zudem würde ich empfehlen den Mini über Ethernet am Netz zu betreiben, gibt massiv mehr Datendurchsatz als mit WLAN.

Vergleich

Der Mac Mini muss sich in meinem Vergleich der Synology DiskStation DS211+ und einem Eigenbau Server stellen. Einen Performance Teste habe ich bereits ausgeführt und dokumentiert. Das Resultat für den Mac Mini Server könnt ihr dort genauer nachlesen. Schlussendlich konnte der Mini im Schreiben und Lesen im Vergleich mit den Konkurrenten immer den zweiten Platz herausholen (49MB/sec schreiben und 81MB/sec lesen). Für normale Anwendungen reicht das durchaus immer vollends aus, bei Backups wäre natürlich eine höhere Schreibrate toll.

Was das Verwalten der drei Konkurrenten anbelangt, hat der Mini Server den Vorteil sich perfekt in die OS X Umgebung einzufügen. Mit der Bildschirmfreigabe lässt sich der Server administrieren und auch als eigenständiger Computer brauchen. Die OS X Server Tools vereinfachen die Einrichtung und Verwaltung von Services. Zum Beispiel kann man sich einen Drucker per USB anschliessen, danach wird gleich danach gefragt, ob die entsprechende Software und Treiber installiert werden sollen.

Fazit

Der Mac Mini Server im unibody Alugehäuse ist einerseits ein Hingucker und andererseits ein vollwertiger Rechner. Man kann sich den Server als zusätzlichen Computer einrichten, ganz praktisch. Eine weitere Möglichkeit wäre den Server vor dem Fernseher zu platzieren und ihn gleich als Media Center zu nutzen, dazu in einem anderen Beitrag mehr!

Mac Mini Server im Betrieb

Mac Mini Server im Betrieb

Wer einen Server zu Hause sucht und einen Mac Mini in Betracht zieht, dem empfehle ich eine Abschätzung des Nutzungsverhaltens. In den meisten Fällen, denke ich wäre ein NAS (z.B: Synology DS211+) hier die besser Lösung, als reiner Netzwerkspeicher, rudimentäre Funktionen und Backupfunktionen sind hier sicher. Zudem ist der Mini mit zwei 2.5″ Festplatten ausgerüstet, die wohl weniger für 7x24h Betrieb ausgelegt sind als 3.5″ Server-Disks in einem NAS. Wer einen zusätzlichen Desktop-Rechner brauchen kann, mehrer Rechner über den Server verwalten, einfache Erweiterungsmöglichkeiten und einen schnellen Prozessor im Server braucht, dem sei der Mac Mini Server ans Herz gelegt. Vor allem der Umfang des OS X Servers kann sich durchaus sehen lassen, ich habe bei weitem nicht alle Funktionen aktiviert/ausprobiert.

Lasst es mich wissen, welche Funktionen ihr an euerem Mac Mini Server nutzt!

5 Comments

  1. Kevin

    Hallo Hans,

    schöner Bericht. Auch ich habe mich schon länger mit dem Thema auseinander gesetzt. Habe selber einen MacMini und eine Synology 209+ gehabt. Leider war mir die Synology für den Zimmer gebrauch zu laut und mich hat im Endeffekt auch die krasse Verzögerung beim scrollen durch die iTunes Lib gestört. Somit ist am Ende doch wieder alles auf dem Hauptrechner gelandet.
    Die Library auf den Mini zu verlagern würde ich zwar toll finden, aber auch hier finde ich die Freigabe von einem Rechner auf den nächsten nicht sonderlich toll gelöst. Die Probleme sind ja bekannt… kein Cover bei Privatfreigabe.. und neue Lieder hinzufügen geht dann nur über Bildschirmfreigabe auf dem anderen Rechner. Das ist mir zu doof.. ich will das an meinem Hauptrechner machen.
    Schön wäre ein iTunes Server auf einem Mini der sich wie eine Library auf dem eigenen Rechner verhält. Aber das ist bisher noch nicht zufriedenstellend in der Applewelt umgesetzt worden, wie ich finde.
    Ich habe mehrere Squeezeboxen laufen und genau da wäre es schön, wenn nich ständig der 100W iMac laufen muss.

  2. tremo.ch

    habe noch ein QNAP, welches seinen dienst recht brav verrichtet. nur die iTunes-unterstützung ist nicht brauchbar. allenfalls wäre da ein mac mini besser.

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