Dank Brack AG hatte ich die Möglichkeit bereits ein Motorola Xoom Tablet zu testen, vielen Dank an dieser Stelle. Das Motorola Xoom ist eines der am meist erwartesten Tablets 2011 und wird mit Android 3.0 Honeycomb ausgeliefert. Mein Testgerät ist aus den Staaten und hat CDMA (für das Verizon-Netz) und funktionierte somit nicht im schweizerischen Mobilfunknetz. Doch zuerst zu den Daten des Xoom:
Spezifikationen
Die Spezifikationen des Motorola Xoom können sich durchaus sehen lassen und ich stelle sie hier gleich neben denen des iPad 2 dar:
Daten |
Motorola Xoom |
Apple iPad 2 |
Prozessor |
NVidia Tegra 1GHz Dual Core |
Apple A5 Dual Core 1GHz |
Arbeitsspeicher (RAM) |
1 GB |
«512 MB» unbestätigt |
Speicher |
32GB |
16 – 64GB |
Speicher erweiterbar |
microSD, microSDHC |
– |
Displaygrösse |
10.1″ |
9.7″ |
Auflösung |
1280 x 800 Pixel WXGA |
1024 x 768 Pixel XGA |
Kamera |
5MP hinten, 2MP vorne |
720p Video hinten, VGA vorne |
Gewicht |
730g |
601g (Wi-FI) / 607g (3G) |
Netzwerk |
WiFi 802.11 a,b,g,n und Bluetooth |
WiFi 802.11 a,b,g,n und Bluetooth |
Schnittstellen |
Micro USB, HDMI Out, Audio |
Apple Dock Connector, Audio |
Batterielaufzeit |
bis zu 10 Stunden |
bis zu 10 Stunden |
erster Eindruck
Als ersten Grössenvergleich zwischen dem iPad 1 und dem Testobjekt, habe ich dieses gleich mal auf das iPad gelegt. Wie ihr auf dem linken Bild seht, sind die beiden Tablets in der Länge identisch, das Xoom ist aber weniger breit auf Grund des 16:10 Bildverhältnis im Gegensatz zu dem 4:3 beim iPad. Vom Gewicht her liegen sie wieder etwa gleich auf und es fühlt sich auch so an. Die Rückseite des Xoom zieht Flecken von den Fingern förmlich an, die Form mit dem abgerundeten Rücken liegt aber gut in der Hand. Etwas gewöhnungsbedürftig ist der On/Off-Schalter auf der Rückseite, als iPhone/iPad-Nutzer war das ungewöhnlich, man gewöhnt sich aber schnell daran. Etwas mühsam wird es wenn das Tablet auf dem Tisch liegt und man es einschalten möchte. Hardware Tasten sind nur noch zweite weitere vorhanden, auf der linken Seite sind dies die Lautstärkeregler. Der Bildschirm spiegelt ähnlich stark wie beim iPad, bei direkter Lichteinstrahlung spiegelt die Oberfläche stark.
Beim ersten Einschalten und Benutzen hatte ich Probleme mit der Lautstärke, weder die Regelung auf Android oder mit den Hardware-Tasten half, entweder war das System auf lautlos gestellt oder gab alles mit voller Lautstärke wieder, unabhängig von der Regelung. Hier half ein Reboot, seither klappt es. Ebenfalls sehr umständlich war anfangs auch gleich der Versuch sich mit einem WLAN zu verbinden, dass eine verborgene SSID hat, das hat bis heute nicht geklappt! Ein WLAN mit öffentlicher SSID klappte ohne Probleme,
Die Bedienung ansonst klappt gut, die Fotoqualität der Kamera kann sich durchaus sehen lassen und der Akku hält wirklich sehr lange. Bei mir nun zweimal rund 7 Stunden bei intensiver Nutzung, das stimmt für mich so, trotz den versprochenen 10 Stunden.
Android 3.0 Honeycomb
Der Sperrbildschirm ist ganz im Honeycomb-Stil gehalten, dabei taucht die Wabenstruktur in dunklen blau / schwarz Menüs immer wieder auf. Wie bei Android so üblich kann man Apps und Widgets frei anordnen, das über fünf Desktops verteilt. Mir gefällt die die schwarze Leiste unten sehr gut, sie ersetzt quasi die Hardware-Buttons. Auf der linken Seite sind die obligaten Bedienelemente zurück, Home und kürzlich genutzte Apps. Rechts in der Leiste werden aktuelle Informationen eingeblendet wie WLAN-Empfang, Akku-Ladestand und Uhrzeit. Sowie Benachrichtigungen aus dem Android Market, Musikwiedergabe oder Emails. Oben links ist nebst der Google Suche per Texteingabe auch die Möglichkeit vorhanden mit Sprachbefehlen nach etwas zu suchen, wobei das bei mir nicht wirklich gut funktioniert hat.

Android Honeycomb Screenshot (c) techworld.com
Für den Datenaustausch mit meinem MacBook wollte sich das Xoom nicht zu erkennen geben, dazu braucht es Software, die Info fand ich hier bei Verizon. Bei Windows und Linux sollte dieser Schritt nicht nötig sein, aber es ist hier schon ganz nett das man auf ein Dateisystem Zugriff hat. Der Android Market ist leider sehr spärlich was es an Apps für Tablets gibt, hier wird aber sicher die Zeit helfen, da alles scheinbar noch in den Kinderschuhen steckt. Apps wie Google Earth und Body machen viel Spass, leider kam es hier bei mir öfters zu Abstürzen. Videotelefonie über Skype klappte erst gar nicht, schon bei der Verbindung stürzte hier alles ab. Nett ist aber dass viele Apps gratis sind, z.B. auch Angry Birds, wo man bei iOS noch dafür bezahlen muss.
Was wirklich stört sind teilweise Aussetzer und Lags (Verzögerungen) bei der Menüführung oder wenn viele Apps offen sind. Ursprung dieser unregelmässigen Unschönheit ist mir nicht bekannt, ob das am Xoom selbst oder an Android 3.0 liegt weis ich leider nicht. Beim Betrachten von Fotos kann man nicht schnell durch die Fotos scrollen wie man sich das von einem iPad gewöhnt ist, die Führung durch den Finger verliert so etwas an Intuition, das Feeling geht verloren.
Ich habe noch getestet was alles so vom Xoom abgespielt wird an Filmdateien. Es hängt stark vom Player ab, ich habe den Rockplayer, yxPlayer pro und mVideo Player genutzt, wobei die beiden erstgenanten deutlich mehr überzeugten. So war die Wiedergabe von 720p .mov problemlos möglich, während 1080p leicht ruckelte. MKV’s ruckelten stark, avis mit 1080p hingegen wieder liefen problemlos wie auch DVD’s (aber ohen Menü).
Fazit
Ich habe mit grosser Vorfreude auf das Motorola Xoom gewartet, dieses Tablet hat einiges Versprochen und wurde hoch gehandelt. Ich habe seit dem iPad nur wenige Tablets ausprobiert und war meist enttäuscht, nun schlussendlich auch vom Xoom. Hier sehe ich aber durchaus viel Chancen für die Zukunft. Honeycomb würde bei flüssigem Betrieb und mit einer grösseren App-Auswahl sehr viel Spass machen. Die eigentlich intuitive Bedienung wird durch kleine Lags und Abstürze behindert, das ist extrem schade. Die Kombination Xoom und Android 3.0 stimmt noch nicht, woran es liegt weiss ich nicht. Jedenfalls täuschen die vielen Youtube-Produktvideos, denn dort wird meist ein Film auf dem Xoom abgespielt, was guten Komfort vorgaukelt.
Ich bin gespannt wie sich das Xoom weiterentwickelt, vielleicht ist die 3G Version schon besser als die CDMA Version für Verizon. Eventuell werden auch viele Mängel mit Updates behoben, zum jetzigen Zeitpunkt ist aber die Investition von knapp 1000.- CHF wohl zuviel für ein unausgereiftes Produkt, das scheinbar das «beste» Android Tablet auf dem Markt sein soll….
Fragen?
Ich habe das Motorola Xoom noch bis am Sonntag 13. März bei mir, bis zu diesem Zeitpunkt kann ich auf allfällige Fragen von eurer Seite eingehen, stellt diese einfach in der Kommentarfunktion!
Weiter könnt ihr auch bei pokipsie lesen was er vom Xoom hält, er hat es in derselben Zeitspanne getestet.