Wer ein MacBook Pro bestellt, kann per BTO (build to order) auch eine SSD einbauen lassen. Da ich gerade kürzlich ein MacBook Pro der neusten Serie bestellt hatte, war ich auch mit dieser Frage konfrontiert. Soll ich mir eine SSD einbauen lassen oder nicht. Seit der Nutzung des MacBook Air, bin ich aber voll und ganz von SSD-Speicher überzogen und möchte den Geschwindigkeitsvorteil nicht mehr missen. So habe ich mich dafür entschieden ein MacBook Pro zu ordern mit einer herkömmlichen Festplatte und eine SSD selbst zu verbauen und die Festplatte als zweites Speichermedium zu verbauen.
Welche SSD?
In einem Notebook sind für mich zwei Werte von Bedeutung, einerseits die Schreibe-/Lesegeschwindigkeit der SSD und natürlich deren Stromverbrauch, in Anbetracht der mobilen Nutzung:
Apple verbaut per BTO immer Samsung MLC Speicher, diese überzeugen aber leider nicht sonderlich mit guten Lese- und Schreibwerten. Die folgende Tabelle von AnandTech vergleicht SSDs in Bezug auf die durchschnittle Anzahl I/O pro Sekunde* verschiedener Hersteller. Je höher der Wert ist, desto besser kann die SSD eingestuft werden. Am Besten schneiden hier die Intel X25-E ab, diese belasten aber das Konto auch am meisten. Ähnlich dem von Apple verbauten Produkt ist die Corsair P256 welche hier schon deutlich schlechter abschneidet als die Top-Speicher.
In Sachen Stromverbrauch gibt es wiederum auch verschiedene Tests und Messungen, in anbetracht der mobilen Nutzung ist dies auch ein durchaus wichtiger Aspekt. In Anbetracht von Preis, Stromverbrauch und der Geschwindigkeit habe ich mich zuerst für eine OCZ Vertex 2 (Aktion bei Digitec) entschieden.
Probleme mit OCZ Vertex 2
Nachdem ich die Vertex erhalten hatte, habe ich sie sogleich in MacBook Pro 13″ verbaut. Leider wurde von OS X kein Medium erkannt, ich habe die Installationsroutine nochmals gestartet, wieder nicht. So habe ich kurzerhand die SSD mit einem USB-Adapter an einem anderen System partitioniert und plötzlich war sie sichtbar im Festplatten-Dienstprogramm. Komisch, aber soweit so gut. Nach der Installation klappte alles einwandfrei, das System lief schnell und problemlos. Nach 3 Tagen tauchte erste Probleme auf, ich musste das System dreimal mit der Powertaste runterfahren. Es traten immer wieder Probleme auf, das System frierte ein oder beim Booten wurde wieder kein Volume mehr erkannt. Wenn man danach im Netz sucht wird man viele Leute finden die ähnliche Probleme hatten. Bei einigen half ein Firmware Update der Vertex 2, bei anderen half gar nichts. Zumindest das FW-Update wollte ich probieren, ein Windows PC ist dazu nötig (etwas mühsam), leider erkannte ab jetzt plötzlich keiner meiner Computer mehr die SSD, so habe ich mich entschieden diese an Digitec zurück zu schicken, mit Antrag auf eine Zurückerstattung des Kaufbetrags, der Entscheid steht noch aus.
Crucial RealSSD C300
Nachdem Ausfall der Vertex 2 habe ich mich entschieden eine andere SSD zu nutzen, mit der Crucial RealSSD C300 haben scheinbar massiv weniger Leute Probleme und der kleine Aufpreis von der Vertex 2 schmerzt nicht sonderlich. Zudem ist die C300 noch schneller als die Vertex 2. Leider kann man von der C300 lesen dass sie mit längerer Nutzung langsamer wird, auf andere SSD angewendet trifft aber dass gemäss Google auch zu. Somit habe ich mich kurzerhand entschieden eine Crucial zu verbauen, diese läuft nun seit 5 Tagen einwandfrei. Hier lief die Installation problemlos, ich kann noch keine Probleme melden.
Speicher günstig erweitern
Eine SSD kostet bekanntlich einiges mehr als eine herkömmliche HDD, für 120GB SSD Speicher werden etwas mehr als 200.- CHF Investition nötig. Ich stelle euch in den nächsten Tagen einen Artikel vor, wie ihr günstig eine zweite Festplatte in euer MacBook verbaut, ohne den Kauf von völlig überteuerten Adaptern wie MCEtech oder Hardwrk, welche beide mit über 100.- CHF zu Buch schlagen!
* I/O (IOPS) steht für Eingabe-/Ausgabeoperationen pro Sekunde (IOPS). Dabei werden zufällige Zugriffe von vielen Diensten gleichzeitig auf viele Bereiche bei möglichst schneller Reaktion gemessen. Beim Datendurchsatz (MB/s) hingegen erfolgt ein sequenzieller Zugriff auf fortlaufende Datenblöcke von möglichst wenigen Zugriffspunkten gleichzeitig.