Meine bisherigen Tests zu Media Centern waren durchzogen, so überzeugt mich mein XBMC Eigenbau am meisten, vor dem Apple TV und WD TV. Der Test des Dune HD Max war eine herbe Enttäuschung und so starte ich mit grossen Erwartungen in diesen Test, denn die Popcorn Hour Geräte wurden mir von Lesern wärmstens empfohlen. So berichte ich hier von meinen Erfahrungen mit der Popcorn Hour A-200, die für 269.- CHF zu haben ist.
Leistungsmerkmale
Der Popcorn Hour NMT A-200 ist die Weiterentwicklung des erfolgreichen NMT A-110 und beweist sich durch den neuen Sigma-Chip SMP8643, einer 667 MHz CPU sowie 512 MB RAM. Dank Gigabit-LAN wird es auch mit dem Netzwerk-Streaming keine Probleme geben. Die Box ist ganz schön leicht für die Grösse, im Innern kann aber eine 3.5 oder 2.5 Zoll Festplatte verbaut werden, dann stimmts mit dem Gewicht und Speicher ist auch vorhanden. Die A-200 hat hinten wie vorne einen USB-Anschluss für Festplatte und/oder USB-Stick. Mit Anschlüssen geizt die Popcorn Hour sowieso nicht, nebst Componenten-Ausgang, optischem und koaxialen Digitalausgang ist neben HDMI auch Video und S-Video vorhanden.
Im Gegensatz zu einigen Konkurrenzprodukten ist der Lieferumfang der A-200 sehr umfangreich: Netzteil, Stromkabel, HDMI-Kabel, USB-Verlänger, USB Typ A – Typ B Kabel, Batterien und die Fernbedienung.
Inbetriebnahme
Die Popcorn Hour wurde mit HDMI am TV angeschlossen und nach dem kurzen Aufstarten erschien das Startmenü. Sehr nett aufgebaut, mit einer Navigation im Kreis und vertikalen Submenüs. Das gefällt mir, übersichtlich und nicht überladen. Dabei habe ich auch gleich die Netzwerkoption genutzt und nach meinen Freigaben gesucht, das leider ohne Erfolg. Keine meiner SMB-Freigaben im Netzwerk wurde gefunden, das manuelle hinzufügen einer Netzwerkfreigabe funktionierte dann aber problemlos. Hilfe dazu gibt es im Wiki. Die Nutzung einer internen und externen HD (über USB) ist kein Problem, plug & play trifft es hier ziemlich genau!
Der Lüfter des Plastikgehäuses ist im Betrieb deutlich hörbar, für mich sogar fast störend. Bei leisen Filmszenen ist das surren hörbar und stört – bei mir zumindest, ich bin sehr empfindlich was das anbelangt. Ich würde die A-200 umbauen und zwar in das Fanless-Gehäuse von Popcorn Hour, für 39 € durchaus billig und scheint mir auch gut verarbeitet zu sein.
Wiedergabe
Die Popcorn Hour Geräte haben sich vor allem einen guten Ruf gemacht, weil sie fast jedes Format wiedergeben, das wollte ich natürlich genau wissen und habe die gängigsten Container und Codecs ausprobiert, wie ihr der folgenden Tabelle entnehmen könnt. Dabei hat sich der gute Ruf bestätigt, mit keinem der Formate hatte die Popcorn Hour Mühe, weder ein Ruckeln noch Artefakte waren zu erkennen. DVDs die auf der Festplatte mit Ordnerstruktur abgelegt sind, werden vom Gerät erkannt und samt Menü wiedergegeben.
Container |
Codec |
Zeilen |
Popcorn Hour A-200 |
mkv |
H.264 |
720 |
flüssige Wiedergabe |
mkv |
H.264 |
1080 |
flüssige Wiedergabe |
mov |
H.264 |
720 |
flüssige Wiedergabe |
mov |
H.264 |
1080 |
flüssige Wiedergabe |
ts |
MPEG-1/2 |
1080 |
flüssige Wiedergabe |
m2ts |
MPEG-1/2 |
1080 |
flüssige Wiedergabe |
avi |
MPEG-4 |
1080 |
flüssige Wiedergabe |
DVD |
MPEG-1/2 |
576 |
flüssige Wiedergabe, Menü Erkennung |
Fazit
Die Popcorn Hour A-200 hält was sie verspricht – sie gibt alles wieder was man ihr auf gibt. Dabei muss man nichts einrichten, das Gerät läuft nach dem Anschliessen problemlos. Das Eingeben von Netzwerkfreigaben ist mit der Fernbedienung etwas mühsam, da vermisst man schon eine Tastatur. Ansonsten muss ich sagen wirklich ein gelungenes Produkt, wenn der Lüfter-Lärm nicht wäre: ein guter Allrounder. Das Preis/Leistungsverhältnis stimmt in meinen Augen, da die Box einfach und gut funkioniert.
Ein Artikel zu YAMJ – Yet Another Movie Jukebox – welches auf der Popcorn Hour genutzt werden kann folgt noch!