21. November 2016
5 Minuten zu lesen

Sony G Master Objektive mit Sony Alpha 7R II ausprobiert

Sony A7RII mit G Master Objektiven

Ich habe letztes Jahr meine komplette Canon Fotoausrüstung für den Umstieg auf das Sony Alpha 7 Vollformat-System verkauft und bin seither mit der Sony Alpha 7 II voll zufrieden unterwegs. Ich habe mittlerweile auch einige Objektive, doch in der Zwischenzeit kamen auch neue Top-Objektive auf den Markt, die Sony G Master Modelle. Diesen Herbst hatte ich von Sony die Möglichkeit zwei der Neulinge für einige Zeit auszuprobieren, das 85mm f/1.4 sowie das 24-70mm mit f/2.8 durchgehend. Eine spannende Kombination, zusätzlich kam noch die Sony Alpha 7RII zum Zug.

Sony G Master

Sony hat die G Master Serie auf Grund von Wünschen von Fotografen entwickelt. Den ein grosser Kritikpunkt bei der Lancierung der α7 Serie war, dass die verfügbaren Objektive nicht mit grossen Blenden punkten konnten. Sony hat den Fokus auf f/4-Zoomobjektive und relativ kleine Objektive mit Festbrennweite auf der Basis des Konzepts von kleiner Bauweise und hoher Leistung gelegt. Vor diesem Hintergrund haben viele Kunden F2,8-Objektive und F1,4-Objektive mit Festbrennweite angefragt. Dem ist Sony nachgekommen. Sony sagt selbst dazu:

Das sind die drei Produkte, die wir unter der neuen Marke G Master entwickelt haben: das Standard-Zoomobjektiv FE 24–70 mm F2,8 GM, bei dem wir uns auf die Auflösungsleistung für Objektive mit Festbrennweite bei jeder Brennweite konzentriert haben, das FE 85 mm F1,4 GM Portrait-Objektiv mit Schwerpunkt auf Bokeh-Wiedergabe vom schärfsten Fokus bis zum Hintergrund und das FE 70–200 mm F2,8 GM OSS Telezoom-Objektiv, das speziell für das Erfassen leistungsstarker Auflösung im Tele- und Bokeh-Bereich im Portrait-Spektrum konzipiert wurde.

Diese Objektive sind mit zahlreichen innovativen Technologien ausgestattet, wie z. B. unsere neu entwickelten XA-Objektivelemente (extrem asphärisch). Sony ist ein führender Hersteller von Bildsensoren und hat eine klare Vorstellung davon, wie sich Bildsensoren in Zukunft entwickeln werden.

Sony Alpha 7 R II mit dem 85mm f/1.4

Sony Alpha 7 R II mit dem 85mm f/1.4

Sony Alpha 7 RII

Ich möchte meinen Erfahrungsbericht hier eher auf die G Master Objektive eingehen, der Vollständigkeit halber aber hier auch noch einige Infos zur A 7 RII. Sie ist das Topmodell der Sony Alpha 7 Reihe, mit 42 Megapixel eine pure Datenschlacht und Auflösung pur. Trotzdem muss man nicht wie beim Vorgänger auf den Bildstabilisator verzichten, bei der Mark II ist der 5-Achsen-Bildstabilisator der A7II nämlich auch verbaut. Das Teil ist wirklich genial, von der Bedienung her war ich hier natürlich dank der Erfahrung mit der A7II sofort zu Hause. Ich muss sagen, wenn ich den Batzen übrig hätte, würde ich auf die A7RII setzen. Was man aus den Fotos dank der riesigen Auflösung noch rausholen kann ist enorm, für den reinen Hobby-Fotografen aber in meinen Augen eine Investition die «too much» wäre. Die Sony Alpha 7R II kostet rund 3’800.- CHF, da investiert man die rund 2’000.- Aufpreis im Vergleich zur A7 II besser in G Master Objektive, zu denen ich jetzt komme… Bevor mich hier Profis zerreisen, ich rede absichtlich von Hobby-Fotografen, die 24 Megapixel der «normalen A7 II» reichen für den Privatmann doch fast immer aus, wer riesige Abzüge erstellen will oder einfach das Top-Gerät in den Händen halten möchte, der wird mit der RII natürlich seine Freude haben 🙂

Sony Alpha 7R II

Sony 85mm G Master f/1.4

Ich versuche hier auf die beiden Objekte etwas genauer einzugehen, angefangen bei der 85mm Festbrennweite mit satten f/1.4. Eines vorweg, die Linse ist vielleicht die beste welche ich je in den Händen hatte, auf Sony E-Mount sowieso! Das GM 85mm ist aber ein Trümmer wie man auf den Fotos unschwer erkennen kann, die Alpha 7 Kameras werden dabei gerade zum Leichtgewicht welches am E-Mount des Objektivs hängt. Das Objektiv wiegt stattliche 820g, aber trotzdem hat man daran seine wahre Freude. Die Blende wird nämlich hier nicht wie üblich an der Kamera eingestellt, sondern direkt am beschrifteten Drehring. Für beide Ringe, also auch den Fokusring, gelten butterweiche Bedienung und hier merkt man die Verarbeitungsqualität.

In Sachen Autofokus mit der Sony Alpha 7 Serie hat man sowieso nicht den schnellsten zur Hand, aber ich bin mit dem 85mm immer sehr gut zurecht gekommen. Ich hatte das Objektiv während einer Hochzeit eines guten Kollegen dabei, da hat es wirklich grossartige Dienste geleistet. Die volle Offenblende bei f/1.4 und das bei 85mm, da bliebt nicht Spielraum bei der Tiefenschärfe übrig. Ich habe so natürlich die Linse sehr oft etwas abgeblendet benutzt, vor allem bei Tageslicht und tolle Bokehs erhalten. Da die Hochzeit aber privater Natur war, kann ich euch hier keine Bilder zeigen.

Sony GM 85mm f/1.4

Sony FE 24-70mm f/2.8 GM

Nebst der Festbrennweite hatte ich noch das lichtstärkste Zoomobjektiv von Sony in Gebrauch, das G Master 24-70mm Brennweite und einer durchgehenden Blende von f/2.8. Auch das wiederum natürlich kein Leichtgewicht und wiegt stattliche 886g, dafür deckt man den üblichen Brennweitenbereich von 24 bis 70mm ab, eine komfortable Lage bei einer möglichen Offenblende von 2.8. Auch dieses Objektiv hatte ich während der Hochzeit dabei und habe etwas geswitcht, Zoom ist halt schon sehr angenehm, um noch etwas mehr auf die Bildgestaltung Einfluss zu nehmen. Ich bin jetzt mal so frech und würde behaupten, wenn ich nur damit unterwegs gewesen wäre, ich wäre hellauf begeistert. Aber das 85mm hat mich so dermassen überzeugt und Spass gemacht damit zu fotografieren, so dass das 24-70mm eher wenig zum Einsatz kam. Ich musste das 85mm die Tage danach mal konsequent auf die Seite legen und mich mehr mit dem Zoom befassen, eigentlich muss ich sagen, dass es das ideale Immderdrauf-Objektiv für die Sony A7 Serie wäre. Extrem lichtstark für ein Zoomobjektiv, zackiger Autofokus, tolle Schärfe, eigentlich genau was ich gesucht habe. Aber eben auch nur eigentlich, denn zwei Dinge haben mir etwas zu schaffen gemacht, zum einen das Gewicht. Für ein Immerdrauf einfach extrem schwer, da lobe ich mir beispielsweise das 55mm f/1.8 von Sony, das ist im Vergleich zu beiden GM hier ein reines Federgewicht. Der andere Punkt ist der Preis, mit einer offiziellen Preisangabe von 2’699.- CHF ist das 24-70mm f/2.8 alles andere als ein Schnäppchen.

Bilder und weitere Infos

Ich habe meine Bilder mit den beiden Golden Master Objektiven von Sony in ein Flickr Album hochgeladen. Hier nachfolgend die eingebundene Bildserie.

Sony G Master Objektive

Weiter kann ich übrigens auch den Artikel von Travelita empfehlen, Anita und Nic haben auch hier schon mal über ihr Fotosetup auf Reisen berichtet und sind mittlerweile auch mit Sony unterwegs.

Fototipps Teil1 – meine Fotoausrüstung für Outdoor Fotografie

Fazit

Ich muss hier auch nochmals erwähnen, Fotografie ist ein reines Hobby von mir nebenbei, dem ich mich in letzter Zeit sowieso zu wenig widmen konnte. Trotzdem war ich froh über die Gelegenheit zwei Topobjektive zu testen und natürlich passend dazu die A7 RII von Sony. Hat man mal zwei solch tolle Objektive daheim, fällt es einem schwer diese wieder abzugeben. Hätte ich eines behalten dürfen, hätte ich zum 85mm f/1.4 gegriffen, das Ding ist wirklich genial. Das 24-70mm dafür komfortabler was die Möglichkeiten anbelangt, aber es stellt sich da halt immer die Grundsatzfrage. Wenn ich das 55mm f/1.8 habe, bin ich nicht besser bedient wenn ich mir eine tolle Festbrennweite bei 35mm kaufe und ich habe ja noch das 16-35mm also bin ich in diesem Brennweitenbereich also doch gut unterwegs. Solche Investitionen, da sie auch nicht ganz günstig sind, sollen natürlich gut überlegt sein. Eines steht aber für mich fest, die G Master Objektive von Sony sind genial und konnten überzeugen.

Würde mich hier natürlich auch über Anmerkungen von Fotografen oder gar professionellen Usern freuen, die meine Ausführungen vielleicht ergänzen oder notfalls korrigieren können 🙂

4 Comments

  1. Francesco

    Tolles Review, danke dir!
    Ich frage mich immer als Hobby Fotografen der mit der eher günstigen Nikon D5300 unterwegs ist, wie hoch ist denn der Unterschied von den günstigeren Einsteiger Modellen wie meine Nikon und diese Hochwertige Sony Alpha II inklusive den Objektiven? Die Frage ist für Profis bestimmt überflüssig, aber für mich eben nicht.

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