13. Juli 2016
3 Minuten zu lesen

Möglichkeiten für Apple Pay in der Schweiz

iPhone-mit-Apple-Pay-und-LibertyCardLetzte Woche wurde Apple Pay ja auch in der Schweiz lanciert, die Nachrichtenflut dazu war riesig und ebenso gross die Enttäuschung über die beschränkte Unterstützung von Banken. Denn die meisten Schweizer dürfte ein Kreditkarten-Produkt verwenden, welches eben nicht von Apple Pay angenommen wird, der Grund dafür ist einfach zu finden. Die Schweizer Banken und ihre Grosshändler Coop und Migros wollen das eigene Produkt, Twint (welches mit Paymit fusioniert hat) stärken. Ob das so klappt wird sich zeigen, ich jedenfalls musste mich nach Alternativen umsehen. Hier einige Inputs von mir, für Karten die man sich mal anschauen kann, wenn die Hausbank nicht mitmacht:

Visa LibertyCard (Plus)

Vor allem bei Vielreisenden bliebt ist die Visa LibertyCard, eine Schweizer Kreditkarte welche mit Apple Pay funktioniert. Die Karte bietet ein auf Mobilität ausgerichtetes Bonusprogramm in Kombination mit einem auf Reisen ausgelegtes Versicherungspaket. Es gibt sie als Visa LibertyCard und als Visa LibertyCard Plus.

Die Karte macht vor allem auch in Zusammenspiel mit einem Produkt der Hausbank Sinn, weil die Karte ideal zum Reisen ist. Dank Annullierungskosten-Versicherung, Gepäckversicherung, Reiserechtsschutz und vielem mehr wie auch Spezialkonditionen bei der Automiete bei Avis ist sie praktisch für unterwegs und man braucht nur eine Karte.

Das Angebot gibt es übrigens auch als Prepaid Karte.

Cornèrcard Instant

Cornercard bietet nun eine virtuelle Prepaidkarte an, welche man in 5min für ApplePay freischalten kann. Aufladen kann man Sie mit jeder Kreditkarte, bezahlt aber dafür jedesmal 3% Gebühr. Daher wohl eher eine Übergangslösung, das Konzept entspricht etwas jenem vom Boon, welches ich ja schon vorgestellt hatte. Hier gibt es die genauen Infos zur Cornèrcard Instant.

ok.– Prepaid Kreditkarte

Ein weitere Möglichkeit einfach an Apple Pay zu kommen ist die ok.- Kreditkarte, wahlweise Mastercard oder Visa, von k kiosk. Das Prinzip dahinter ist einfach, die die ok.– Prepaid MasterCard oder Visa gibt es ohne Antrag, aufgeladen wird sie gleich im Kiosk direkt an der Theke. Dort erfolgt auch der Kauf, sie wird dann über das Internet aktiviert. Dahinter steckt Cornercard und daher sind auch hier beide Varianten direkt mit Apple Pay kompatibel.

Swissbankers MasterCard Prepaid

Eine weitere Variante ist die MasterCard von Swissbankers als Prepaid Variante. Sie ist im Onlineshop von Swiss Bankers, an 150 SBB Bahnhöfen sowie bei einzelnen Banken für alle erhältlich. Dort können Sie Ihre Karte immer wieder mit einem Guthaben aufladen. Wählen Sie den gewünschten Betrag zwischen CHF 100.– und maximal CHF 10 000.–. Gebühren: Jahresgebühr  CHF 45.–. Bargeldbezüge an Bancomaten kosten CHF 5.– pro Transaktion. Beim Bezahlen in Geschäften oder im Internet verlangt Swiss Bankers keine Gebühren.

Apple Pay Schweiz (Bildquelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Apple_Pay)

Apple Pay Schweiz (Bildquelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Apple_Pay)

Wie bezahlt man mit Apple Pay?

Erstmal muss dein Gerät unterstützt werden. Um an einem Terminal in einem Shop zu bezahlen, kann ein iPhone der Reihe 6, 6s oder SE genutzt werden oder eine Apple Watch gepaart mit einem iPhone 5 oder neuer. Hat man Apple Pay auf dem Gerät eingerichtet geht es sehr einfach. Mit dem iPhone:

  1. iPhone an «Contactless»- Terminal halten & Terminal erkennt Zahlkarte
  2. Zahlung mit Fingerabdruck (Touch ID) oder Code autorisieren
  3. Secure Element übermittelt den Betrag analog einer «Contactless»- Bezahlung

oder mit der Apple Watch:

  • Doppelklick auf Knopf, Karte wählen, Apple Watch an «Contactless»-Terminal halten oder
  • Wallet öffnen, Karte wählen & Doppelklick auf Knopf

Auch die Bezahlung per Apple Pay direkt in Apps ist möglich. Falls ein Einkauf über eine App erfolgt und der Händler für Apple Pay freigeschaltet ist, dann wird beim Check-Out die Zahlmöglichkeit Apple Pay angezeigt. Dies kann man wählen und nur noch mit Touch ID Zahlung bestätigen. Wichtig zu wissen: Geht nur mit dem iPhone und iPad (Air 2, Pro, mini 3 & 4).

Fazit

Apple Pay ist in der Schweiz angekommen, wenn auch erst spärlich was die Untersützung von Karten betrifft. NFC-fähige Bezahlterminals sehe ich täglich und überall, also an möglichen Bezahlstellen scheitert es definitiv nicht. Ob sich hiesige Grossbanken und die Postfinance damit langfristig einen Gefallen tun, in dem auf die eigene Lösung (Twint) gesetzt wird, das wage ich zu bezweifeln. Dank einigen Alternativen aber, hat man als Endkunde immerhin die Möglichkeit auf flexiblere Anbieter zu wechseln.

18 Comments

    • Erich

      Ich hoffe Apple gibt NFC nie frei. Alles Andere würde nur die Sicherheit gefährden. Ausserdem gibt es keinen Grund NFC frei zu geben. Wer ein iPhone hat ist mit Apple Pay am Besten bedient. Wer Apple Pay nicht nutzen will, darf ja das «bescheidene» Paymit/Twint benutzen. Die Schweizer Banken schneiden sich beim Boykott gegen Apple Pay ins eigene Fleisch. Ich habe die Kreditkarte meiner Hausbank gekündigt und eine Libertycard besorgt. Die Kosten und Leistungen dieser Kreditkarte sind praktisch identisch, also muss ich mir von meiner Hausbank nicht Twint aufzwingen lassen.

      • Chris

        NFC hat nicht mehr Sicherheitsprobleme als WLAN, Bluetooth & Co. Apple könnte dies garantiert genügend sicher umsetzen, genauso den Zugriff auf den Fingerabdrucksensor. Paymit/Twint und die vergleichbaren Dienste wären dann nämlich gleichwertig umsetzbar und es gäbe eine gesunde Konkurrenz. Dann würde Apple sich vielleicht auch dazu bequemen, Apple Pay auf Nicht-iOS-Geräte zu bringen. Bei iTunes und Apple Music sind sie ja früher oder später zur Einsicht gelangt, dass ein abgeschotteter Alleingang nicht nachhaltig ist.

  1. Mein Geld

    Nachdem boon. nicht mehr so richtig will, habe ich seit gestern eine Cornèr Karte aktiv, leider nichts von meiner Hausbank. Die kommen aber schon noch, abwarten.

  2. Peter

    Also denn Vorwurf rauszuhauen dass die das absichtlich blockieren finde ich ein bisschen übertrieben. Ich bin mir sicher, dass es die meisten Banken in naher Zukunft zulassen werden. Nach einem Monat kann man einfach nicht mehr erwarten, da sind zum Teil so komplexe Verwaltungsungetüme beteiligt dass dies einfach Zeit benötigt. Bei der Postfinance glaube ich aber auch selber nicht dran xD

    • Stefan

      Würde mal behaupten, da liegst du falsch. Sie kommunizieren ja eben, sie wollen die CH-Lösung (Twint) unterstützen. Also füdlebluti Absicht 🙂

      • Peter

        Das eine zu unterstützen, heisst nicht das andere nicht zu unterstützen…. Aber am einfachsten ist wir reden in einigen Monaten nochmals drüber. Dann wissen wir wer falsch lag 😉

  3. Markus

    Dass die Libertycard ideal zum Reisen sein soll, finde ich angesichts einer Fremdwährungskommission von 2 Prozent etwas übertrieben. Da gibt es massiv günstigere Karten.

    • Christoph

      Welche gibt es denn da? Bin gerade selbst auf der Suche.
      Meine Ergebnisse: Bei PostFinance sind es nur 1,2%, dafür ist aber die Jahresgebühr höher als bei der SimplyCard mit vergleichbaren Leistungen sonst. Die Cumulus-Kreditkarte war auch unter 2%, ist auch noch kostenlos, aber leider kein Apple Pay.

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