08. März 2016
4 Minuten zu lesen

Testbericht: Virtual Reality 3D Brille von Goods for Fun

Virtual Reality 3D Brille mit Bluetooth Controller

360°-Filme sind momentan «in aller Munde» – es kommen immer mehr Consumer-Kameras auf den Markt, die einfach 360-Grad-Filmaufnahmen ermöglichen, wie beispielsweise die Nikon Keymisson oder die von Samsung angekündigte Gear 360. An der Zürcher Hochschule der Künste habe ich in der Studienvertiefung Cast / Audiovisuelle Medien zusammen mit meiner Klasse den ersten fiktionalen Kurzfilm aus Schweizer Produktion gedreht. Die Anfrage kam also gerade zu einem passenden Zeitpunkt: Die Jungs von «Goods for Fun» haben uns angefragt, ob wir ihre «Virtual Reality 3D Brille» testen und haben mir deshalb ein Testgerät sowie eine Bluetooth-Controller zugesandt.

Einrichten

Viel einfacher geht’s eigentlich gar nicht mehr: Man öffnet die magnetische Abdeckung der Brille, platzier sein Smartphone so, dass die Mitte des Displays auch in der Mitte der Brille ist und klappt die Abdeckung wieder zu.

Das Einrichten der VR-Brille ist ganz einfach.

Das Einrichten der VR-Brille ist ganz einfach.

Die Brille ist so konstruiert, dass man ein Kopfhörer-Kabel durch die Lücken auf den Seiten bringt (was meiner Meinung nach sehr wichtig ist, wenn man ein tolles VR-Erlebnis haben möchte). Etwas nervig war manchmal, dass die gepolsterten Klemmen, die das iPhone in der Brille halten, an die Lautsprecherknöpfe drückte und so diese beim Einsetzen veränderten – das kann man aber nicht wirklich anders konstruieren, ohne dass das Smartphone sonst rausrutscht.

Wenn man das Smartphone eingesetzt hat, kann man es leider anschliessend nicht mehr bedienen – das ist meiner Meinung nach ein Minuspunkt dieser Brille. Andere Brillen lassen eine weitere Interaktion zu – zum Beispiel, um zu Pausieren oder einfach die Bedienungselemente vom Bildschirm zu verschwinden lassen. Als «Ersatz» für diese fehlende Funktion besteht die Möglichkeit, eine Bluetooth-Fernbedienung zu verwenden. Mehr dazu weiter unten.

Was bei dieser Brille toll ist, ist dass man den Pupillenabstand und die Brennweite über je ein Rad verändern kann. So kann man die Auflösung des Smartphones auch möglichst scharf geniessen. Und da Smartphones bekanntlich gerne mal warm werden, ist es praktisch, dass man die vordere Abdeckung wegnehmen kann und so die Brille etwas besser «lüften» kann.

Verarbeitung und Tragekomfort

Virtual Reality 3D Brille

Die Brille macht einen soliden Eindruck. Es wurde hochwertiger Kunststoff verwendet und dank Polsterung liegt die VR-Brille einigermassen angenehm und fest auf dem Kopf. Mir war es dann jeweils nach einiger Zeit doch etwas unbequem, aber das hatte ich bisher bei allen Brillen dieser Art.

Virtual Reality Erlebnis mit der Brille und Apps, die funktionieren

Ich habe die Brille mit einem iPhone 6 (iOS 9.2.1) und einem Wiko Fever (Android Lollipop 5.1) getestet. Trotz VR-Boom ist es noch immer nicht ganz einfach, Apps zu finden, die Virtual Reality unterstützen. So unterstützt beispielsweise die Youtube-App das Splitting in zwei Bildteile für VR-Brillen oder Google Cardboards nur unter Android (Stand: 6. März 2016). Es gibt aber Alternativen.

Fürs iPhone (iOS) habe ich folgende Apps erfolgreich verwendet:

Mit dem Wiko Fever (Android) habe ich diese Apps erfolgreich ausprobiert:

Virtual Reality 3D Brille mit Bluetooth Controller

Da das Display in zwei Hälften geteilt wird, ist das Blickfeld, das man durch die VR-Brille erhält quadratisch und nicht besonders gross. Trotzdem ist es ganz witzig, einen Film so anzuschauen – gerade, wenn man ihn selber gemacht hat. Mit den Games wurde ich persönlich nicht so warm und ein Drehstuhl wäre für das VR-Erlebnis noch praktisch gewesen. Die Bluetooth-Fernbedienung hat bei mir mit iOS 9.2.1 leider nicht funktioniert, die Verbindung mit dem Android-Telefon hat aber gut geklappt. Lobenswert: Das kleine Gerät kann man über Micro-USB aufladen.

Fazit

Werden wir in Zukunft nur noch mit solchen Virtual Reality-Brillen rumrennen? Ich denke nicht. Nach einer halben Stunde Testen war mir ein wenig schwindelig und etwas schlecht. Die Technologie ist zwar ganz witzig, aber nichts, was ich jeden Tag konsumieren möchte. Das Blickfeld ist mir mit dem Smartphone etwas zu klein. So muss ich bei gewissen Filmen – um folgen zu können – meinen Kopf oft von links nach rechts drehen. Das geht auf die Dauer etwas auf die Nerven.

Die Brille als solches ist aus hochwertigem Kunststoff und man erhält ein gutes Preis- / Leistungsverhältnis für eine VR-Brille, die im Gegensatz zu einem Cardboard nicht aus Karton besteht. Sehr eindrücklich fand ich die 3D-Videos (sogar ohne 360°) auf Youtube – der dreidimensionale Effekt hatte teilweise eine echt starke Wirkung (einfach mal auf Youtube nach 3D-Videos suchen). Wie oft ich diese Brille nutzen werde, wird sich noch heraus stellen. Aber ab und zu wird sie zu Hause schon gebraucht werden.

Die Virtual Reality 3D Brille gibt es bei Goods for Fun derzeit für 42.90 CHF.

5 Comments

  1. Erik

    Danke für den Testbericht. Kann man mit der Brille auch normal und zweckmässig Fernsehprogramme gucken wie z.B. mit der Teleboy App etc.? Fände ich persönlich noch praktisch da ich keinen Fernseher haben will aber so doch ab und zu mal was im sitzen oder liegen gucken könnte.

    • michi

      Danke für deine Frage, Erik. Das mit Fernsehen wird leider nicht klappen. Das Bild muss für eine VR-Brille in zwei Hälften geteilt werden – so etwas macht Teleboy nicht von Haus aus. Mir ist also nichts bekannt, womit das bis jetzt möglich wäre – zumindest nicht mit dieser Brille.

  2. Kai

    Interessant geschriebener Testbericht. Finde ich gut, dass sich immer mehr Menschen mit dieser Technik anfreunden und Gefallen daran finden. Ich hoffe sehr, dass sich VR weiterhin durchsetzen wird, da meiner Meinung nach noch jede Menge ungenutztes Potential wartet..

    Kai

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