26. Mai 2015
4 Minuten zu lesen

Die ideale Reisekamera: DSLR, System- oder Kompakt-Kamera

Die ideale Reisekamera - Sony RX100III

Die ideale Reisekamera ist ein Thema das wohl schon jeden beschäftigt hat, der gerne fotografiert und reist. Denn in meinen Augen widerspricht sich die Definition von Reisekamera schon, schliesslich will man möglichst mit leichtem und kompaktem Material reisen, aber eine hochwertige Kamera mit grossem Sensor ist meistens nicht kompakt und Objektive kommen dann auch noch dazu. Dort wiederum will man sich nicht entscheiden und wenig Kompromisse eingehen und schlussendlich macht man auf der einen oder anderen Seite Abstriche: Am Equipment oder bei Grösse/Gewicht. Das ich mit dem Problem nicht allein dastehe habe ich auch bei Boris gesehen.

Meine Reisen mit Kamera

Ich habe in den letzten 2 Jahren drei grössere Reisen mit drei komplett unterschiedlichen Kamerasystemen hinter mir. Ich war rund 2 Monate in Australien mit einer digitalen Spiegelreflexkamera und allem möglichen Zubehör von Canon unterwegs, eine Sony Systemkamera mit mehreren Objektiven hatte ich in Indonesien dabei und ich war erst kürzlich in Japan mit einer der besten Kompaktkameras (auch von Sony). Ich möchte euch hier meine Erfahrungen weitergeben und hoffe ihr könnt euch in den Kommentaren auch beteiligen und eure Tipps oder Anmerkungen hinterlassen. Eine Auswahl an geschossenen Fotos habe ich in diesem Flickr Album abgelegt.

Die ideale Reisekamera - Canon EOS 7D

Die ideale Reisekamera? – Canon EOS 7D

Spiegelreflexkamera – Canon EOS 7D

Richtig Freude an der Fotografie hatte ich erstmals mit einer Einsteiger-Spiegelreflexkamera gewonnen und später auf eine EOS 7D von Canon aufgerüstet, damals Canons Flagschiff unter den APS-C Sensoren. Ich hatte diese Kamera für einen längeren Trip durch Australien dabei und auch zahlreiches Zubehör. Dort liegt auch der grösste Nachteil bei einer Spiegelreflexkamera zum Reisen, die Dinger selbst sind nicht leicht und klein und das Zubehör auch nicht. Nebst einem Standardzoom, trug ich noch ein Tele, Weitwinkel und ein Festbrennweitenobjektiv mit mir rum, sowie obligate Zusatzakkus, Filter und ein Stativ. Letzteres muss bei einer DSLR wiederum auch was aushalten, damit sich nichts bewegt. Alles in allem waren es etwas über 10kg in meinem Kamerarucksack. Ich schwor mir danach nie mehr mit soviel Kamera-Ausrüstung zu reisen, einfach zu schwer.

DSLRs sind leider keine Leichtgewichte.

DSLRs sind leider keine Leichtgewichte.

Systemkamera – Sony Alpha 6000

Wie eingangs erwähnt wollte ich für meinen Urlaub in Bali keinesfalls nochmals soviel Material schleppen. Weil ich teilweise eine Sony NEX in meinem Besitz hatte und mir das Konzept der Kamera gefiel, kaufte ich mir die Sony Alpha 6000. Diese Systemkamera hat zahlreiche negative Punkte der NEX5,6 & 7 behoben, kommt mit anständigem Menü daher und hat immerhin auch einen APS-C Sensor verbaut. Mit vier Objektiven hatte die A6000 Platz in einem kompakten Rucksack, dem Luminosity von Case Logic, ein ideales kleines Setup fürs Reisen also. Man kann trotzdem Filter verwenden, ein kompaktes Stativ war auch dabei und dank wechselbaren Objektiven hatte ich trotzdem die Freiheiten wie ich es von der Spiegelreflex her gewohnt war. Ein Setup das in meinen Augen einen sehr guten Kompromiss eingeht zwischen Gewicht/Grösse und Möglichkeiten beim Fotografieren.

Kompakte Systemkamera, Sony Alpha 6000

Kompakte Systemkamera, Sony Alpha 6000

Kompaktkamera – Sony RX100 III

Zum Jahreswechsel war ich dann in Japan, zuerst einige Tage in Tokyo und später im Norden zum Snowboarden. Für den Trip nebst all dem Snowboard-Gepäck war mir auch die Systemkamera zu umständlich und wie es der Zufall so wollte, bin ich auf die neue Sony RX100 in der dritten Version gestossen (RX100 III oder auch RX100 M3 genannt). Diese Kompaktkamera glänzt vor allem durch ein geniales, fest verbautes Objektiv mit einer Offenblende von f/1.8 bei 24mm und noch starken f/2.8 bei 70mm. Sie passte perfekte in die Hosentasche der Jacke und war so immer dabei. In Sachen Handlichkeit einfach genial, sie ist immer dabei wenn man sie braucht und trotzdem habe ich damit oft die Möglichkeit mit Filtern zu arbeiten vermisst, wie auch etwas mehr Weitwinkel oder mal ein Tele aufzusetzen. Extrem positiv gilt es den digitalen Sucher hervorzuheben, eine geniale Erweiterung des kleinen Knipsers!

Die Sony RX100M3 macht dank digitalem Sucher und neigbaren Display immer Spass.

Die Sony RX100M3 macht dank digitalem Sucher und neigbaren Display immer Spass.

Aufnahmen

Wie erwähnt habe ich einige Aufnahmen in ein Album bei Flickr gestellt, hier aber eine kleine Vorauswahl an geschossenen Bildern, jeweils zwei Pro Kamera:

DSLR: Canon EOS 7D

Sydney

Sydney

Systemkamera: Sony Alpha 6000

Die ideale Reisekamera - Sony Alpha 6000 -6

Die ideale Reisekamera - Sony Alpha 6000 -8

DSLR: Canon EOS 7D

Die ideale Reisekamera - Sony RX100 M3 -2

Die ideale Reisekamera - Sony RX100 M3 -4

Fazit

Zum Schluss sollte ich mich jetzt natürlich festlegen worauf ich zukünftig setzen werde, jedoch ist genau das auch für mich noch nicht ganz klar. Ich habe diesen Artikel mehrmals begonnen zu schreiben und erst kürzlich habe ich dann den Entschluss gefasst meine DSLR-Ausrüstung zu verkaufen und neu auf die Sony A7II als Hauptkamera zu setzen. Die A7II ist eine Systemkamera mit Vollformatsensor und integriertem Bildstabilisator und sehr «adaptierfreudig» auf Fremdobjektive. Faktor Grösse und Gewicht spielt bei mir zu stark mit, daher würde auch nicht mehr mit einer grossen Spiegelreflex-Kamera und dem ganzen Objektivpark reisen wollen. Die Alpha6000 hat mich persönlich sehr überzeugt und sehe ich aktuell als meinen Favoriten für Reisen an. Die RX100 M3 ist genial wenn es unbedingt kompakt sein muss, Abstriche gibts dann dafür aber einige. Wie sich die neue Sony A7II auf Reisen schlägt, das erfahrt ihr in Bälde hier…

Jetzt seit ihr drin, wie reist ihr so umher und was trägt ihr bei euch?

13 Comments

  1. der andere Hans

    Hallo Hans

    Interessanter Bericht, da sich diese Fragen sicherlich für viele Leute stellen. Du hast einige gute Punkte aufgeworfen.
    Nicht ganz verstehen kann ich aber den Wechsel von Canon zu Sony. Klar, die Kamera selber ist kleiner und handlicher. Aber beim System als ganzes (Objektive!) gewinnst Du, was Grösse, Gewicht, Handlichkeit angeht, eigentlich nichts. Von Deinen weiter oben erwähnten 10 kg sparts Du (bei vergleichbarer Ausstattung) vielleicht gerade mal ein halbes Kilo ein. Ist das wirklich einen Systemwechsel wert?

    • Hans

      Servus anderer Hans,
      naja, Body selber ist einiges leichter. Aber bei mir mit der 7D auf A7II vollziehe ich auch gleich den Wechsel auf Vollformat und werde leichter. Die zahlreichen adaptierbaren Altgläser sind ziemlich preisgünstiger, leicht und vor allem gut, das spart mir überall etwas ein. Ich müsste mal alles einrechnen wenn ich identische Setups hätte, aber ich finde einfach Canon hat etwas eingebüsst und ist nicht mehr so am Stand der Technik wie Sony in dem Fall…

  2. Andreas

    In meinem grossen Reisegepäck befindet sich: GoPro4, Sony RX100, 5DII mit 17-40 4L, 50mm 1,4 und dem 70-200 4L.
    Das kleine Reisegepäck: Canon 100D mit 10-18, 18-55 und 55-250 STM. Ist für die Leistung & Qualität eine sehr leichte und preiswerte Kombi.
    Ansonsten kommt in die Handtasche nur die Canon 100D oder die Sony RX100.

    Der Gedanke auf die Sony alpha zu wechseln reizt mich schon länger, aber da muss zuviel Glas ausgewechselt werden bei mir und geht zuviel Geld auch drauf. Ich hoffe dass hier Canon mal was vergleichbares zur alpha7s in den den nächsten Jahren rausbringt.

  3. Chris

    Hallo zusammen!
    Ich nehme wie «Boris» meine Fuji X-E1 mit.
    Ist für mich ein guter Kompromiss aus Bildquali und
    Gewicht/Grösse. Nachteil:
    Meine Pentax DSLR verstaubt mehr und mehr daheim.
    Zusätzlich für Action muss immer noch die Sony HDR-AS100V dabei sein,
    sie macht für eine Actioncam brilliante Videos in FullHD (und XAVC S 50Mbps 60p).
    Bei extrem schmalem Gepäck, tuts auch mal nur die Sony-Actioncam.

  4. Roger

    Deine Gedanken sind genau das, was mich derzeit umtreibt. Bisher mit meiner EOS 7D unterwegs, aber deutlich zu schwer. Dann habe ich mir zusätzlich eine Kompakte Lumix zugelegt, und seither liegt die DSLR mehrheitlich zu Hause. Trotzdem vermisse ich deren Möglichkeiten. Überlege mir gerade den Wechsel von DSLR auf eine Spiegellose Systemkamera und möchte die 7D verkaufen. Wie ist dein Verkauf der 7D gelaufen? Hast du alles im Paket verkauft oder einzeln? Deine Erfahrung und mögliche Tipps interessieren mich.

  5. Andre

    Sali Hans

    Danke für den Interessanten Bericht. Besitze ebenfalls seit einigen Jahren eine EOS 7d und habe auch schon überlegt diese zu verkaufen und auf eine Spiegellose wie die Sony A7 zu wechseln. Leider kriegt man für die 7d im Verkauf nicht mehr so viel. Bei einem Wechsel müsste man idealerweise wohl auch neue Objektive kaufen. Die Adapter sind ja gut und recht, aber scheinbar ist der Autofokus damit nicht mehr so schnell. Ich persönlich warte wohl und schaue was Canon im Bereich der Spiegellosen noch so bringt. Ich denke sie werden früher oder später auch auf diesen Zug aufspringen müssen…

    Als kleine «Kompakte» kann ich die Systemkamera Sony a5100 noch empfehlen. Von den technischen Daten ähnlich wie die a6000, allerdings noch etwas kleiner und mit Full Sensor Readout und XAVCS für die Videoaufnahmen. Dafür ist aber der EVF und Hot Shoe Mount nicht mehr vorhanden.

  6. Sara

    Ich hab eine komplette Ausrüstung … Canon 6a mit diversen Objektiven. Die verwende ich, wenn ich auf Fotojagd in meiner näheren Umgebung bin. Dann hab ich 2013 eine Olympus PL5 gekauft und war echt über die Bildqualität überrascht (z.B. http://mongolia13.smugmug.com/Sara/i-ZkZzQDC/A). Für Reisen (auch auf dem Velo) mein klarer Favorit. Ich liebäugle damit, das ganze Canon-Equipment zu verkaufen und eine Olympus aus der OM-D Serie zu kaufen.

    Für die Aufnahmen auf Bike, Ski etc. hält mein iPhone6 hin 😉

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