04. Juli 2014
5 Minuten zu lesen

Testbericht: Netgear ReadyNAS 102 – solider Netzwerkspeicher

Netgear ReadyNAS 102Ich habe mir wieder einmal einen weiteren Netzwerkspeicher angeschaut, diesmal von Netgear das ReadyNAS 102 (RN10200). Kürzlich hatte ich euch ja bereits das preiswerte NAS von D-Link vorgestellt, das ReadyNAS ist etwas teurer aber definitiv auch ein günstiges Einstiegsgerät, das mit viel Funktionsumfang und Cloud-Anbindung überzeugen will. Das schaute ich mir natürlich gerne an.

Technische Details

  • Prozessor: Marvell® Armada 370 1.2GHz
  • Speicher: 512MB
  • Unterstützte Festplattentypen: SATA/SSD 2.5” und 3.5”
  • Totale interne Gesamtkapazität: 8TB
  • Konnektivität: 1x USB 2.0, 1x USB 3.0, eSATA

Inbetriebnahme

Ich habe mir nebst dem ReadyNAS zwei 2TB Platten von Toshiba besorgt, für den Einbau müssen diese in die beiden Einschübe eingesetzt werden. Bei 3.5″ Festplatten geschieht das ohne Schrauben, nachdem die Einschübe aus dem NAS gezogen wurden kann deren Halterungssystem gelöst werden. Ist diese Plastikhalterung ausgezogen kann die HDD eingesetzt werden und mit der Halterung in den Einschub geschoben werden und alles hält schraubenlos zusammen – sehr gut gelöst.

Festplatte in Einschub für ReadyNAS

Einrichtung

Die Einrichtung des ReadyNAS kann sehr einfach gestartet werden, auf der Readycloud-Website wird nach einem kompatiblen NAS im Netzwerk gesucht. In meinem Fall wurde das NAS problemlos und schnell gefunden. Das erspart euch selbst die Suche nach der IP des NAS oder der zusätzlichen Installation eines Tools. Dann geht es sofort los mit der Einrichtung, man kann sich auf Wunsch gleich mit der ReadyCloud von Netgear verbinden. Gut, habe ich mal so gemacht, Account erstellt und dann geht es weiter mit der NAS-Einrichtung – Zeitzone und Gerätenamen wählen.

ReadyNAS 102 Setup - mit ReadyCloud verbinden

ReadyNAS 102 Setup – mit ReadyCloud verbinden

Das war es dann eigentlich auch schon, das ReadNAS ist nach einigen Sekunden Wartezeit ab sofort lokal über die IP-Adresse oder die Readycloud verfügbar. Das ging ja schnell und einfach!

Netgear ReadyNAS 102 - Setup beendet

Netgear ReadyNAS 102 – Setup beendet

Nach der groben Einrichtung ist es empfohlen sich lokal anzumelden, Standardlogin ist «admin» und «password». Am besten sofort hier Usernamen und Passwort ändern und falls nötig ein Firmware-Update machen. In meinem Fall wurde ich benachrichtigt und das Update wird gleich lokal auf dem NAS ausgeführt – sehr schön gelöst Netgear!

Betrieb und Funktionen

Im Webinterface des ReadyNAS 102 kann wirklich einfach auf alle möglichen Funktionen zugreifen und sogar Apps sind verfügbar. Wichtig ist erst einmal sich Benutzer und eine passende Ordnerstruktur anzulegen und dann Berechtigungen zu vergeben. Klappt alles wirklich sehr einfach und selbsterklärend. Bei den Apps konnte ich den Überblick noch gar nicht gewinnen, aber hat einige interessante Tools dabei wie koken (ich berichtete), Joomla, Plex Media Server, Subversion und auch eine Fotoanwendung von Netgear namens ReadyNASA Photos II.

Festplatten werden einfach in das ReadyNAS eingeschoben.

Festplatten werden einfach in das ReadyNAS eingeschoben.

Grundsätzlich kann ich sagen dass mir das ReadyNAS im täglichen Gebrauch einen guten Eindruck hinterlässt, vor allem auch die übersichtliche Gestaltung des Webinterface trägt einiges bei. Ich habe dort auch schön übersichtlich die Zustände meiner Festplatten, Temperaturen und auch ein Log mit der Übersicht aller Zugriffe auf das NAS. Ebenfalls positiv zu erwähnen ist die Sicherungsmöglichkeit auf eine Festplatte über USB oder auch via rsync oder FTP. Wer seinen Mac sichern möchte kann sich auch gleich Time Machine auf dem ReadyNAS einrichten, das geht ebenfalls problemlos. Aktuell mache ich meine MacBook Air Sicherungen auf das ReadyNAS.

NAS Performance Vergleich

Wie schon bei allen anderen bisherigen NAS-Testberichten habe ich auch das RN10200 von Netgear auf die Geschwindigkeit geprüft. In meinem Netzwerk ist das NAS als AFP und SMB Verbindung abrufbar, da AFP in meinem Test leicht schneller war zeige ich hier diese Resultate, im folgenden gleich die Auswertung von Helios LANTest:

LANTest an ReadyNAS 102 mit AFP

LANTest an ReadyNAS 102 mit AFP

Für mich nach wie vor am spannendsten ist die Geschwindigkeit beim Schreiben von grossen Files. Im Vergleich mit bisherigen Geräten liegt das Netgear ReadyNAS 102 im Bereich des Geräts von D-Link. Bei Schreiben liegen die DiskStation DS211+, DNS-327L und das RN10200 ziemlich nahe beeinander, während das Netgear Gerät aber beim Lesen etwas deutlich abfällt.

NAS Performance Vergleich

Insgesamt machte das NAS aber bei mir einen einwandfreien und zügigen Eindrück, zudem war der Betrieb ziemlich leise.

Cloud Anbindung

Wer sein ReadyNAS wie ich beschrieben hatte einrichtet, ist direkt mit der ReadyCloud verbunden. Den Schritt kann man aber auch problemlos noch später nachholen. Ist das eigene NAS mit der ReadyCloud verbunden kann ich problemlos von überall her, direkt über den Browser auf mein NAS zu Hause zugreifen. Im folgenden Screenshot seht ihr wie das aussieht.

ReadyCloud ScreenshotPraktisch daran ist dass keine speziellen Netzwerkgrundkenntnisse von Nöten sind, weder Port-Forwarding noch die heimische IP muss bekannt sein. Die Verbindung geschieht komplett über denselben Port wie euer Browser läuft. Ich wollte einmal wissen wie schnell das funktioniert, was natürlich von eurer Verbindung zu Hause und am Zugriffsort abhängt. Ich konnte ein 1.15GB File in 21 Minuten hochladen, was einem Speed von knapp 1MB/s entspricht, damit kann ich gut leben.

Auf die komplette Management Ebene kann über die ReadyCloud aber nur zugegriffen werden wenn man sich im gleichen Netzwerk befindet, was ich auch gut finde. Ansonsten kann ReadyCloud nur loben, ein einfaches und schnell eingerichtetes System um auf eure Daten zu Hause zuzugreifen.

Netgear ReadyNAS 102

Fazit

Unter dem Strich kann ich das Netgear ReadyNAS 102 eigentlich nur loben. In Sachen Einrichtung können sich andere Hersteller bei Netgear etwas abschauen, einfacher und schneller geht es kaum. Zahlreiche Apps und ein gutes Webinterface runden das gute Gesamtbild ab, welches einzig ein wenig vom Speed getrübt wird. Hier hatte ich schon schnellere Speicher im Test, was aber für den Heimgebrauch problemlos ausreichen sollte. Lob übrigens auch für die Verarbeitung und das hochwertige Metall-Gehäuse. Das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt beim Netgear ReadyNAS jedenfalls sehr gut!

Das Netgear ReadyNAS 102 gibt es leer für 209.- CHF oder mit 2x3TB für 579.- CHF bei Brack. In Deutschland gibt es das Netgear ReadyNAS 102 ab 119. -€ ohne Speicher oder für 319.- € mit 4TB.

6 Comments

  1. Jan

    Weiß jemand ob es bei dem vier Bay Gerät die Möglichkeit gibt, zwei Platten im Raid laufen zu lassen und zwei Platten ohne? Quasi eine Hälfte für wichtige Daten die gesichert werden müssen und eine Hälfte für Filme etc.

    • Hans

      Kann ich dir leider nicht beantworten, würde aber davon ausgehen dass dies nicht möglich ist. Bei 4 Platten Betrieb wähle ich zum Beispiel bei meinem Syno sowieso RAID5, ein guter Kompromiss.

  2. Peter

    Ja, du kannst ja wichtige Daten zusätzlich mit einer Cloud synchronisieren lassen. Dann hättest du in den Fall ja auch eine doppelte absicherung deiner Daten. Wenn du den gängigen Anbietern nicht traust, kannst ja auch eine eigene Cloud installieren.

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