07. Dezember 2012
4 Minuten zu lesen

Testbericht: Hightech-Skibrille Recon Instruments MOD / MOD Live Goggle

Recon MOD Live mit Alpina R-Tec Goggle

Während der letzten Wintersaison trug ich in den Skigebieten der Schweiz und Österreich eine spezielle Skibrille / Goggle. Die extra dafür gebaute Alpina Google ist nämlich mit einem Android-System mit Display ausgerüstet, das diverse Informationen während der Fahrt und auf dem Lift darstellen kann – genannt Recon MOD Live. Zukunftsmusik? Keinesfalls, schaut euch mal das Video an:
http://vimeo.com/31574543

Eindrücklich oder? Ich habe also ein MOD Live von Recon Instruments ein halbes Jahr ausprobiert. Doch bevor ich damit loslegen konnte, musst ich ein passende Brille finden:

MOD kompatible Goggles

Leider ist die Auswahl an kompatiblen Goggles  für den MOD Einsatz eher knapp, genau vier Stück sind mir bekannt. Unter dem Namen Reacon-Ready werden diesen angeboten, ich habe die Modelle und einen Lieferanten in Europa für euch rausgesucht:

  • Uvex G.GL 9: Bei SportScheck Deutschland für 140.- Euro.
  • Alpina R-TECH HM: In der Schweiz habe ich keinen Händler online gefunden der die Alpina anbietet, in Deutschland gibt es sie bei Baur und Ottoversand für jeweils unter 120.- Euro.
  • Zeal Optics Z3: Die Zeal Z3 gibts scheinbar nur als Komplettangebot und nicht einzeln!
  • Briko Veloce: Gibt es direkt bei Briko zu bestellen für 120. Euro

Ich habe mich dann für eine Alpina R-Tech entschieden, welche es auch bei Amazon gibt. Die Brille muss dann erst mal mit dem System ausgerüstet werden, wie das geht zeigt dieses Video.

Recon MOD in der Alpina Goggle verbaut

Recon MOD in der Alpina Goggle verbaut

Tragekomfort

In Sachen Tragekomfort kann man der Alpina Goggle nichts vorwerfen. Sie trägt sicher angenehm und sitzt gut. Dabei schliesst sie auch gut zwischen Helm und Brille ab, so das kein kalter Zug zur Stirn zieht! Für mich was erstaunlich dass das MOD System in der Brille weder gewichtsmässig, noch vom Platz störend wirkt. Die Brille kann normal und ohne Einbussen getragen werden. Das Display unterhalb des rechten Auges stört nicht!

Recon MOD Testbericht - Goggle

Inbetriebnahme / Einrichtung

Es gibt eigentlich nicht viel einzurichten. Ihr müsste die Scheibe aus der Brille entfernen und das MOD System einsetzen. Geht mehr oder weniger einfach, das Verbindungskabel zwischen GPS-Empfänger und dem Displayteil ist etwas mühsam anzubringen damit es nichts ins Sichtfeld kommt, mit etwas Geduld klappt aber auch das. Das wars dann eigentlich schon, kurz über microUSB aufladen und dann mal starten. Sobald das GPS Signal gefunden wurde kann es losgehen!

Recon MOD Testbericht - der Bildschirm der MOD

Recon MOD Testbericht – der Bildschirm der MOD

MOD-Technologie – Meine Erfahrungen

Auf dem obigen Bild sehr was das kleine Display während der Fahrt zum Beispiel anzeigen kann. Die grosse Zahl steht für die aktuelle Geschwindigkeit, um diese ablesen zu können muss das Auge stark nach unten schauen. Eine Ablesung der Geschwindigkeit bei zügiger Fahrt ist meines Erachtens nicht möglich, ausser man riskiert die Piste aus den Augen zu verlieren. Einfacher ist es das Display auf dem Ski-/Sessellift oder während kleinen Pausen abzulesen. Mit der Fernbedienung kann man einfach durchs Menü navigieren. Diese Fernbedienung ist übrigens sehr gut gelungen, sie läst sich problemlos mit Handschuhen bedienen und schien mir auch ziemlich kälteresistent.

Das System ist auch fähig Sprünge zu messen und Drehungen. Meines Erachtens funktioniert dieser Teil aber schlecht bis gar nicht. Sprungdauer und Länge wären zum Teil extrem kurz wenn es mehr hätte sein sollen und andere Male soll ich 14m Sprünge mit mehr als 2 Sekunden Flugzeit hingelegt haben, das hätte ich wohl gemerkt. Also auf diese Spielerei habe ich gar nicht mehr geachtet, weil sie nicht richtig funktioniert. Die Geschwindigkeitsdaten und solche zur zurückgelegten Strecke habe ich mit dem iPhone GPS verglichen, das scheint mir sehr plausibel zu sein.

Zur Bedienung muss ich auch noch was loswerden. Das System liess sich teilweise nicht mehr einschalten oder nicht ausschalten. Teilweise wollte sich das Teil nicht mehr richtig laden oder zeigte dies zumindest falsch an. Für mich war die MOD Live ein bisschen zu buggy, so macht das Teil auf die Dauer keinen Spass.

Mehr Bilder

Fazit

Ein GPS-Livesystem montiert in einer Skibrille, vor 5 Jahren hätte ich sowas kaum erwartet ausprobieren zu können. Nun gibt es dieses System im Handel für jedermann, aber so toll es klingt so unnütz ist es irgendwie auch. Ein Gadget das Spass macht, zumindest anfangs, und dann schnell wieder abklingt. Ich denke auch in Sachen Sicherheit im Schneesport ist das System nicht für Pistenfahrer geeignet, sondern für Rennpisten und Freerider. Wer einfach mal wissen möchte wie schnell er underwegs ist, kann sich die SlopeTrack App von Suva mal anschauen (iOS / Android), der Spass ist dann gratis. Ich persönliche nutze SkiTracks.

Wer trotzdem mal in den Genuss dieser Hightech-Brille kommen möchte und mit den Bugs leben kann, die Recon MOD Live gibt es für 360.- Euro im Handel!

3 Comments

  1. Rolf Flacher

    Ich hatte beide Modelle. Die SNOW 2 hat eine längere Akkulaufzeit (hält wenn es gut geht einen Tag) und die Software. Ich hatte nur Probleme mit den Geräten. Abstürze, Funktionsfehler und Softwareprobleme, dies auch mit der neu gekauften Hardware SNOW2 die ja nicht gerade billig ist. DAS GERÄT IST NICHT ZU EMPFEHLEN, SEHR TEUER IN DER ANSCHAFFFUNG UND SELTEN WAR EIN FEHLERFREIER BETRIEB MÖGLICH.

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