10. Juli 2012
5 Minuten zu lesen

Testbericht: Apple MacBook Pro mit Retina Display

Testbericht MacBook Pro RetinaDas Highlight der WWDC 2012 von Apple war eindeutig das neue MacBook Pro mit Retina Display und dem schlankeren Gehäuse. Hier zielt Apple deutlich auf Highend-Anwender und deren Nutzungsbereich, Leistung satt, geniale Grafik und ein bewährtes Design im Schlankformat. Natürlich wollte ich mir das Gerät genau anschauen und euch meine Eindrücke weitergeben.

Testgerät

Da es beim MacBook Pro Retina auch verschiedene Ausführungen gibt, hier meine Konfiguration des Testgeräts, wobei die rechte Spalte bei allen Variationen dieselbe ist:
[two_columns_one]

  • Prozessor: 2,6 GHz Quad-Core Intel Core i7 (Turbo Boost bis zu 3,6 GHz)
  • Arbeitsspeicher: 8 GB 1600 MHz DDR3
  • Grafik: NVIDIA GeForce GT 650M mit 1 GB GDDR5 Arbeitsspeicher
  • Festplatte: 512GB SSD
  • Betriebssystem: Mac OS X Lion 10.7.4 (11E2617)

[/two_columns_one][two_columns_one_last]

  • MagSafe 2 Netzanschluss
  • Zwei Thunderbolt Anschlüsse (bis zu 10 Gbit/s)
  • Zwei USB 3.0 Anschlüsse (bis zu 5 Gbit/s)
  • HDMI Anschluss
  • Kopfhöreranschluss, Stereolautsprecher, 2 Mikrofone
  • SDXC Kartensteckplatz
  • WiFi 802.11n & Bluetooth 4.0

[/two_columns_one_last][divider]In dieser Ausführung gibt es das MacBook Pro mit Retina Display für 3149.- CHF. Natürlich ist das nicht das Ende der Fahnenstange, ihr könnt bis zu 16GB RAM, 2.7GHz i7 und 768GB SSD verbauen lassen, dann steigt der Preis aber auch über 4000.- CHF.

Look & Feel

Nachdem man den Deckel der bekannten weissen Apple-Verpackung geöffnet hat, erstrahlt das verschlankte MacBook Pro Gehäuse. Es misst gerade mal 1,8 Zentimeter Dicke und ist damit ein Viertel dünner als sein Vorgänger und reicht fast ans MacBook Air heran. Es wiegt rund 2 Kilogramm, trägt dafür aber bekanntlich massig Leistung in sich. Auf dem Sofa merkt der gewohnte MB Air Benutzer das Mehrgewicht, User von herkömmlichen Notebooks werden aber erstaunt sein wie leicht es sich anfühlt. Ansonsten kann ich zur äusseren Verarbeitung nicht viel sagen, ein MacBook Pro halt mit sauberer Verarbeitung wie man es sich gewohnt ist und einem Unibody Gehäuse wie ich es nicht mehr missen möchte.

Testbericht MacBook Pro Retina

Klappt man den schmalen Aludeckel hoch und schaltet das Gerät ein, wird man nach einem schnellen Bootvorgang von Pixeldichte überhäuft. Fünf Millionen Pixel (2880 x 1800) sind auf dem 15 Zoll grossen Display untergebracht, das sind mehr als doppelt so viel wie wie es ein Full-HD Notebook (1920 x 1080) aufweist. Das ergibt übrigens 220 Bildpunkte pro Zoll, Pixel sind kaum noch erkennbar und das ganze OS X sieht einfach schärfer aus und die Schriften klarer und feiner den je, einfach schön! In Sachen Look & Feel kann man Apple nach wie vor nichts vormachen!

Performance

Da das MacBook Pro mit einem Quad-Core i7 ausgerüstet ist, sollte hier auch ordentlich Leistung unter der Haube stecken. Ich habe gleich einmal den Geekbench Score ermittelt und kam auf satte 11’978 Punkte. Mein Vergleichswert kommt von meinem iMac, dem (noch) aktuellen Topmodell mit einem 3.4GHz i7 Quad-Core, welcher 11’778 Punkte erzielte. Der iMac ist eine Prozessorgeneration älter und ist jetzt schon von einem Notebook aufgeholt worden, unglaublich wie schnell es geht! Das noch etwas dünnere MacBook Air mit 1.7Ghz i5 kommt gerade mal auf die Hälfte der Punkte! Also in Sachen Leistung braucht man sich beim Kauf des MacBook Retina wirklich keine Sorgen zu machen.

Geekbench Result for MacBook Pro Retina

Geekbench Result für das MacBook Pro Retina

Konnektivität – Anschlussvielfalt wie noch nie bei Apple

Was beim MacBook Pro Retina Modell an Anschlüssen vorhanden ist, sowas gab es bei Apple noch nie. Nebst den bekannten Thunderbolt-Anschlüssen, für welche es leider nach wie vor wenig kompatible Hardware gibt, ist neu auch USB 3.0 mit an Board. Hier hat Apple eingelenkt und setzt nun auch auf den stark verbreiteten Standard, welcher es erlaubt schnelle und auch bezahlbare externe Laufwerke anzuschliessen.

Anschlüsse MacBook Pro Retina

Anschlüsse MacBook Pro Retina

Natürlich fehlt auch weiterhin der SD(XC) Kartensteckplatz nicht, sowie Kopfhörer Klinkenbuchse und der MagSafe Anschluss. Wobei sich dieser geändert hat, neu trägt er den Namen MagSafe 2 und ist nicht mehr mit dem Vorgänger kompatibel, hier wird ein Adapter benötigt. Ein weiteres Novum an einem Apple MacBook ist der HDMI Ausgang, der es erlaubt TV-Geräte oder Bildschirme mit HDMI Anschluss mit Bildmaterial zu beliefern. Hier geht Apple eindeutig den Weg der Kompatibilität mit der Masse, was wohl auch ein vernünftiger Schritt darstellt. HDMI hat sich in Sachen Videoübertragung klar durchgesetzt.

Wer auf Gigabit-Ethernet setzen möchte, für die schnelle Anbindungs ins Netzwerk und bei Backups nicht lange warten möchte, der kann sich den neuen Thunderbolt auf Gigabit Ethernet Adapter holen. Damit geht es dann ab wie die Feuerwehr! Für allen anderen steht WLAN nach 802.11 /a/b/g/n zur Verfügung und Bluetooth 4.0.

Testbericht MacBook Pro Retina

Retina Display –  schärfer geht es nicht

Ja wie schon anfangs angedeutet, 2880 x 1800 auf dem 15 Zoll grossen Display, ergibt 220dpi und einen satten Farbeindruck. Ich habe das Display mit zwei Tools ein wenig ausprobiert, einerseits mit Aperture, dem Bildbearbeitungsprogramm. Einfach toll wie scharf und Farbecht die Bilder auf dem hochauflösenden Display rüberkommen, der Schritt ist durchaus vergleichbar als Apple mit dem iPhone 4 hochauflösende Handy-Displays einläutete. Es macht hier deutlich mehr Spass Fotos zu bearbeiten und sie zu betrachten. Weiter habe ich mit  Final Cut Pro etwas rumprobiert und da kommt einem die hohe Auflösung beim Schnitt zu gute. Das Vorschaufenster kann locker zwischen 720p und 1080p  genutzt werden und man hat trotzdem Platz auf dem 15″ Screen für Timeline und Bedienungselemente. Einfach genial – für Videoschnitt und Bildbearbeitung wohl das Beste Display überhaupt auf dem Markt!

Die Umsetzung von Programmen auf den Retina-Bildschirm ist momentan noch in der Entwicklung, bei Apple eigenen Tools ist bereits das meiste umgesetzt. Das merkt man auch bei Browsern, momentan ist auf dem MBP Retina Safari als Browser klar zu favorisieren, er rendert Schriften für die hohe Pixeldichte am Besten wie der folgende Screenshot zeigt:

Chrome vs. Safari on the MacBook Pro Retina Display

Chrome vs. Safari on the MacBook Pro Retina Display – Links Chrome und rechts Safari

Wer die Möglichkeit hat einmal das Retina Display des Macbook Pro anzusehen, achtet euch einmal auf die extrem scharfe und genaue Darstellung der Schnellstartleiste und öffnet mal einige Fotos, wirklich genial. Gemäss Apple soll das Retina Display auch weniger spiegeln, diesen Effekt konnte ich gefühlsmässig nicht nachweisen – der Screen spiegelt aus meiner Sicht nach wie vor bei starker Lichteinstrahlung. Wobei ich mich kaum mehr daran störe und an entsprechenden Orten einfach so arbeite dass es nicht stört!

Fazit

Was soll man zu einem Highend-Produkt wie dem MacBook Pro mit Retina Display für 3149.- CHF schon negatives sagen? Klar beim Preis drückt der Schuh ein wenig, ansonsten die ideale mobile Workstation. Ich persönliche bevorzuge stationär nach wie vor einen iMac und mobil ein MacBook Air 13″, welches perfekt ist für dem Gebrauch unterwegs. Wer aber eine leistungsfähige Maschine auch unterwegs braucht, keinen stationären Arbeitsplatz hat oder wer einfach mit dem Puls der Zeit gehen will, dem kann ich das MacBook Pro Retina nur empfehlen. Das die Performance meines Top-iMac bereits vom MacBook Pro überboten wird, hätte ich mir nicht erträumen lassen, insofern hat man mit dem Gerät wirklich alle Trümpfe in der Hand.

Ich bin über eure Fragen, Meinungen und Erfahrungsberichte von euren Retina MacBooks gespannt!

18 Comments

  1. Boris Baldinger

    Also ich kann dir hier nur zustimmen. Besitze genau das oben getestete Modell und bin absolut zufrieden.
    Zur Akkuleistung: Ich schaffe bei «normalem» arbeiten 5-7h. Wenn ich aber Filme schneide oder Bilder aus Lightroom exportiere geht das drastisch runter. Teilweise knapp 1.5h. Aber hier zeigt sich halt auch, dass eine solche Leistung auch einiges an Strom braucht.

    Ich habe ab und zu noch Probleme mit den Geisterbildern. Sprich das Retina-Display ist etwas träge. Aber das stört mich persönlich jetzt nicht sehr und es ist jammern auf hohem Niveau.

    • hans

      Betreffend Akkuleistung kann ich die Aussage von Boris bestätigen, wobei ich es aber noch nicht so fleissig genutzt habe und die Anzahl Ladezyklen an einer Hand abzuzählen sind.

      Geisterbilder sind mir noch nicht aufgefallen, muss mich aber mal achten, danke für den Hinweis!

  2. Luca Protopapa

    Ich hatte das neue MBP leider noch nicht in den Fingern, aber ich habe letztens ein Gerücht gehört man könne es, Hardware technisch, nicht mehr selbst nachrüsten. Ist dies der Fall? Falls nicht könnte man auch hier wieder, wahrscheinlich um einiges günstiger, RAM und SSD nachrüsten. 16 GB DDR3 RAM Bausteine Kosten ja fast nichts mehr 😉

  3. Luca Protopapa

    Schade!! Hätte mir jetzt sofort ein neues gekauft ^^ Kann man demnach die Unterseite garnicht mehr öffnen oder sind die Bausteine einfach nur nicht zugänglich?

  4. wädi

    Bin nicht begeistert, Retina Display verspricht zu viel.
    Die 2880×1900 Pixel sind zwar vorhanden, stehen aber nicht als Arbeitsfläche zur Verfügung.
    Für die professionelle Fotobearbeitung ist das ein no go.
    Man kann zwischen 5 Auflösungen wählen, wobei hier schon die Angabe der Pixel versteckt wird, ganz klein steht dann, dass es 1920×1200 entspricht, bei der grössten Auflösung.
    Pixelgenaues Arbeiten ist demnach nur bei 1440×950 (Häfte) möglich, und das ist nicht der Hammer.
    Da bin ich mit dem alten 17″ mit 1650×1050 besser dran.
    Bei so einer hohen Pixeldichte wie dem neuen Retina Display muss zwingend auch die Software angepasst werden, Bedienelemente, Werkzeuge, Menubars etc müssen vergrössert werden, damit man auf der Arbeitsfläche die echten Display Pixel zur Verfügung hat und nicht eine umgerechnete zerschnittene Variante von 1,5 Pixeln !
    Das einzige Programm welches sich auf veränderte Display Auflösung einstellen kann ist das Dock.
    Bravo. Immerhin 🙂

  5. Mondii

    Beim Preis drückt der Schuh ein wenig??? Alter, in 1/2 Jahren wird es einen geben, der 3Mal so schnell ist! Eine totale Geldverschwendung, diese MacBooks. Total überteuert und wozu braucht man so n Screen ehrlich…

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .

Hat Ihnen der Artikel gefallen? Bitte teilen Sie Ihre Gedanken mit anderen.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .