23. Juni 2011
5 Minuten zu lesen

Testbericht: HTC Flyer Tablet mit Eingabestift

HTC Flyer TestberichtSeit etwas mehr als einer Woche habe ein HTC Flyer zum Test im Einsatz und es ist damit mein zweites Android Tablet (nach dem Motorola Xoom) das ich teste. Vielen Dank an dieser Stelle bei Brack AG, für die Testmöglichkeit! Das HTC Flyer kommt wie folgt zu euch nach Hause:

Lieferumfang

  • HTC Flyer in meinem Fall mit 3G und 32GB Speicher
  • HTC Flyer Eingabestift
  • Weisses Lederetui mit Stifthalter
  • Netzteil mit Ladekabel zum proprietären Stecker
  • USB Kabel zum Flyer-Stecker
  • Headset

Hardware und Verarbeitung

HTC Flyer unibody Gehäuse mit weissen Abdeckungen

unibody Gehäuse

Wie beim HTC Sensation ist das Flyer in ein schönes Unibody Gehäuse gepackt, in diesem Fall mit einem schönen Aluminium Finish. Unter- und Oberseite sind mit weisem Plastik versehen, die Verarbeitung ist sehr gut und das Erscheinungsbild extrem hochwertig. Das in meinen Augen hohe Gewicht fällt sofort auf, mit 420 Gramm ist das Flyer bei 7″ Grösse deutlich schwerer für die Abmessung im Vergleich zur Konkurrenz.Dafür liegen die 7″ ganz angenehm in der Hand, Power- und Lautstärke-Tasten sind gut zu erreichen. Zweitere sind etwas gar locker verbaut und klappern leicht – schade. Der schwarze Rahmen um das Display kommt ganz wie beim iPad rüber, ganz nett sind hier aber die obligaten Android-Buttons verbaut. Sie sind leuchten unterhalb des Schirms, egal ob das Tablet horizontal oder vertikal gehalten wird.

Etwas komisch finde ich die Verwendung eines proprietären Steckers an der Unterseite. Ladegeräte und beigelegtes USB-Kabel sind mit dem passenden Stecker ausgerüstet. Komischerweise passt aber auch ein handelsübliche microUSB Stecker und mit dem Netzteil und Kabel des HTC Sensation konnte ich das Flyer problemlos laden. Wieso also dieser Stecker?

Ausstattung

Das HTC Flyer gibt es mit WiFi ab 669.- CHF und mit 3G ab 789.- CHF mit folgender Ausstattung:

  • Hochwertiger 7″-Touchscreen mit 1024 x 600 Pixel
  • 1,5 GHz Qualcomm Prozessor
  • 1GB Arbeitsspeicher
  • 32 GB Flash-Speicher integriert
  • 5-Megapixel-Kamera & Videoaufnahmen mit 720p-Auflösung
  • WLAN & Bluetooth 3.0
  • HTC-Scribe-Technology

Display

Das Display hat eine Auflösung von 1024 x 600 Pixel verteilt auf 7″. Im direkten Vergleich zum Screen des HTC Sensation konnte ich ein etwas matteres Bild feststellen, hat man aber kein Mobiltelefon nebenan fällt es nicht sonderlich störend auf. Bei Nutzung mit viel Licht im Hintergrund, Sonne oder starke Lichtquellen, spiegelt die Glasplatte auf der Oberseite stark – vergleichbar mit dem iPad.  Mit eBooks draussen an der Sonne lesen wirds also nicht wirklich was.

Performance & Akku

HTC Flyer - Bedienungskonzept mit Stift

Bedienungskonzept mit Stift

Der 1.5 GHz Single Core Prozessor liess Android immer flüssig auf dem Flyer laufen und das auch bei allen ausprobierten Apps. Leider sind aber viele Apps nicht für die höhere Auflösung geschrieben, was etwas schade ist. Ich kann nur sagen dass nichts den Prozessor bisher an die Grenzen brachte, die 3D Animationen von Sense 2.1 laufen ruckelfrei über den Screen – Sense macht einfach Spass!

Der Akku hält bei exzessiver Nutzung mehr als einen Tag. Vom Verbrauch und Nutzungsvergleich gehe ich hier von etwa gleich langen Nutzungszeiten ohne Steckdose wie beim iPad aus – was sehr zufriedenstellend ist. Also das Flyer ist auch für eine lange Reise gut gerüstet, wo nicht jeden Tag eine Steckdose zur Verfügung steht!

Kamera

Kamera an einem Tablet – hat mich noch nie fasziniert – und der Flyer bestätigt das Bild das ich mir gemacht habe mit der Fotoqualität. Ich habe euch drei Testbilder auf Flickr hochgeladen und dort könnt ihr selbst sehen was ich meine. Die Bilder sind in einigen Bereichen stark unscharf und schwammig/verpixelt. Schade, für schnelle Schnappschüsse reichts wohl, für mehr aber definitiv nicht.

Bedienung & Software

HTC Flyer Oberfläche

HTC Flyer Oberfläche

Auf dem Flyer läuft Android Gingerbread in Version 2.3.3 wie auf dem HTC Sensation. Ich gehe davon aus, dass die Version nicht Tablet-optimiert ist, denn oft wird in Meldungen das Device als «Handy» bezeichnet. Die Oberfläche ist HTC übliche mit deren Sense aufgepeppt, hier in Version 2.1. Wie sich das so hergibt, seht ihr auf dem Screenshot links. Die Widgets von HTC wirken bei der Auflösung noch ganz gut, einige von Android selbst sind leider verpixelt.

Die Bedienung unterscheidet sich nicht vom Smartphone, sie geht einfach, schnell und intuitiv von statten. Auf der Unterseite sind drei Shortcuts zwischen dem Menü und Personalisieren Button angebracht anstatt der Telefonieren-Option. Anstatt des Suchen-Buttons bei Android-Smartphones kommt beim Flyer der «Magic Pen»-Button für die Stifteingabe zu Zug. Dieser ist nur mit dem Stift und nicht mit dem Finger zu bedienen, so kommen sich die beiden Eingabearten nicht in die Quere. Wenn man mit dem Stift direkt auf den Screen tippt, wird ein Screenshot erzeugt auf dem  ihr sofort zeichnen und Dinge notieren könnt. Das macht wirklich Spass, bei Präsentationen kurz in die Folie zeichnen oder ähnliches, dafür ist das Flyer wirklich geeignet.

Die HTC Watch App, der HTC eigenen Videothek, habe ich nicht ausprobiert, sehe keinen Grund mir Filme auf einem Tablet anzuschauen, weder in 7″ oder grösser. Wenn dann im Flugzeug und dafür nehm ich andere Tools.

Die eBooks hingegen habe ich mir genauer angeschaut und die hat mir Spass gemacht.  Hier sind die 7″ plötzlich ein Vorteil, das Tablet liegt angenehm in der Hand und man kann damit wirklich gut lesen. Mit dem Stift lässt sich per Knopfdruck etwas markieren, die Seite wird mit Lesezeichen versehen und man kann weiterlesen. Später wieder zum Lesezeichen zurück und das markierte dann googeln, oder was man auch immer damit vorhatte. Das klappt übrigens auch bei PDFs!

Fazit

Das HTC Flyer WiFi und das HTC Flyer 3G sind tolle Tablets, die sich gegenüber der Konkurrenz vor allem durch die Stifteingabe abheben. Ob das reichen wird Frage ich mich? Denn 7″ sind für meinen Geschmack etwas zu klein, mir kommt das Flyer immer wieder vor wie ein gestrecktes Smartphone. Ich bevorzuge klar grössere Tablets – ich bin aber am Konzept von HTC ansonsten überzeugt. Die Stifteingabe ist eine tolle Ergänzung, welche die Möglichkeiten des Tablets erweitert. Preislich dürfte das Flyer momentan noch etwas zu hoch für die Konkurrenz sein, ganz nett ist aber die Speicherausstattung von 32GB, damit kommt man doch recht weit.

Für mich ist das Flyer schlussendlich vor allem wegen der Grösse durchgefallen, das Gewicht kommt da noch dazu. Ich würde mir ein praktisch baugleiches Gerät von HTC mit >9″ wünschen, ebenfalls mit Magic Pen. Das Ding könnte wirklich Erfolg haben!

10 Comments

  1. freshf

    Ganz toller Testbericht. Ich hatte das Flyer nie in den Händen, aber von Videos und Testberichten her gefällt es mir ganz gut… besser als das iPad. Ich finde die eher kleine Bauweise gut, da man das Tablet sehr gut ohne weiteres mitnehmen kann. Du hast noch gesagt es sei wie ein gestrecktes Smartphone. Das wirkt für

  2. JürgenHugo

    Ich habs oben mal quergelesen – ich habe ja ein gewisses Vorurteil gegen solche Teile. Warum, will ich auch schon sagen.

    Bei Touchscreens: Spiegelt? Fingerabdrücke?
    Stift: hat man sicher besser mehrere davon…

    Letztendlich kommt man IMMER in einen Zielkonflikt: fürs kommode Mitnehmen soll´s so klein und leicht als möglich sein -für «um etwas gescheit damit zu machen» gilt das genaue Gegenteil.

    Ich habe vor kurz mal einen jungen Mann an der Bushaltestelle darauf direkt angesprochen (da gings um ein Smartphone): «Ich hab das, weil es vom Preis/Leistungsverhältnis her recht günstig ist/war – aber die geringe Größe und die Fingerabdrücke nerven mich schon etwas…»

    Ich glaube, viele sehen das ähnlich, andere reden sich das schön. Bei deinem Beitrag ist ja auch einiges, was nicht so optimal ist, erwähnt.

    Ich hab da gleich mal eine Frage dazu: so einen ausführlichen Artikel, kann man den auch mal von Eingabegeräten erhoffen? Mäuse, Tastaturen, Grafiktablets – so etwas interessiert mich z.B. sehr. Weil man eben nicht alles selber ausprobieren kann… 😛

  3. freshf

    Sorry, bin aus Versehen auf Publish gekommen:)
    Auf jeden Fall: das wirkt für mich auch bei iPad, Galaxy Tab etc. so. Daher gfallen mir softwaremässig die Tablets mit Honeycomb (speziell für Tablets entworfen) besser, auch wenn HTC Sense echt super ist. Für mich ist das Flyer das beste Tablet ohne spezielle Tablet Software, da Sense das Tablet nicht so wirken lässt. Bin auf das Update auf Honeycomb gespannt.

  4. Peter

    Android und die App’s wieder ein mal.
    Das ist aber auch der einzige Punkt weshalb ich zum iPhone zurückgekehrt bin! Aber leider ist es auch der Grund weshalb ich ein iPad habe und nicht ein Android Tablet. Hoffe es wird noch mehr kommen in den nächsten Jahren 😀 Tablet’s und App’s

  5. Bjoern

    Da ich seit zwei Tagen auch Besitzer eines HTC Flyers bin, muss ich bzgl. der geringeren Displaygröße die ein 7″ Tablet (im Gegensatz zur 10″ Konkurrenz) mitbringt wiedersprechen. Meiner Meinung nach muss man sich überlegen, ob man ein Tablet für den mobilen Einsatz haben möchte, oder eher etwas für die Couch/Zuhause. Für ersteres ist ein 7″ Tablet handlicher und bietet trotzdem genügend Fläche zur Anzeige von Webseiten, Mails usw.

    Mein ausführlicher Testbericht folgt in den nächsten Tagen. 🙂

    @Adi Auf dem Flyer ist HTC Sense 2.1 für Tablets. Sprich eine angepasste Version die mir persönlicher besser gefällt als bislang Honeycomb.

  6. Hans

    Ich sehe mit 7″ einfach nicht viel Vorteil gegenüber einem Smartphone – aber du hast Recht – es gibt einige denen reicht die Grösse…
    Hier ist halt wirklich die Frage wie mobil man damit sein will…
    obwohl auch das Flyer sehe ich nicht in der Jackentasche und muss in den Rucksack – dann stört ja ein 10″ auch nicht ?!?

  7. Bjoern

    Keine Frage, dann stört auch ein 10″ nicht. Denke es ist wie bei Notebooks, der eine bevorzugt 15″ oder 16″, der andere lieber ein riesiges 18″ Display.

    Insgesamt finde ich das man beim Flyer merkt, dass sich da ein paar Leute ne Menge gedanken gemacht haben. Auch wenn es «nur» Gingerbread ist, wirkt alles um längen besser durchdacht als beim Samsung Galaxy Tab, dass ich nach ein paar Tagen wieder zurückgegeben habe.

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