24. März 2011
5 Minuten zu lesen

Testbericht: Synology DiskStation DS411slim

Ich durfte die DiskStation DS411slim von Synology einem Langzeittest unterziehen. Ich hatte schonmal ein NAS vor längerer Zeit, aus zwei Gründen musste dieses aber seinen Platz räumen. Einerseits war es mit nur einem Einschub (bay) nicht mehr zeitgemäss und wenn schon wollte ich richtig aufrüsten und eines mit vier Einschüben haben. Andererseits war mir das Gerät einfach zu laut, der Lüfter drehte meines Erachtens zu oft und leider hatte ich von keinem Gerät eine Empfehlung betreffend Lautstärke erhalten. Vielleicht wird die «kleine» DiskStation DS411slim mich überzeugen?

Synology DS411slim - so klein dass sie in meiner Hand Platz findet

Synology DS411slim – so klein dass sie in meiner Hand Platz findet

Leistungsmerkmale

Die Synology DiskStation DS411slim wurde entwickelt, um Benutzer mit kompakten und dennoch funktionsreichen Lösungen zum einfachen Teilen von Dateien und zur Datensicherung zu versorgen. Die Bauweise mit einrastbarer 2,5” Festplatte bringt Ihnen niedrigen Stromverbrauch, geräuscharmen Betrieb, Zuverlässigkeit und eine leicht zu ersetzende Disk in kompakter Größe. Das Betriebssystem, der Synology DiskStation Manager 3.0, enthält viele Funktionen für Multimedia-Unterhaltung, gemeinsame Internet- Nutzung, sorgenfreie Sicherungen sowie Energiesparoptionen.

DS411slim - 4 Einschübe für 2.5" FestplattenIn zweierlei Hinsicht finde ich diese NAS (Network Attached Storage) besonders interessant. Dank dem Betrieb von 2.5″ Fesplatten ist die Leistungsaufnahme der DS411slim sehr gering. So wird einerseits weniger Strom verbraucht und anderseits muss auch massiv weniger gekühlt werden, was eine enorme Lärmreduktion gegenüber herkömmlichen NAS zur Folge hat.
Dank dem Synology Hybrid RAID (SHR) erstellt die DS411slim anhand der installierten Festplatten automatisch ein optimales RAID-Volume mit Datenschutz. Dadurch sind Festplatten identischer Größe nicht länger notwendig, was die Nutzung von unterschiedlichen HDDs erlaubt.

Inbetriebnahme

DiskStation Manager 3.0 MenüNachdem die Diskstation mit Festplatten befüllt wurde, kann sie am Netz angeschlossen und gestartet werden. Nach dem Piepston ist sie für die erste Verwendung verfügbar, dafür braucht ihr den Synology Assistant aus dem Synology Download Center, dort findet übrigens auch Firmware Updates und alle weiteren Tools zu allen DiskStation Modellen. Nebst dem Assistant solltet ihr euch auch dringend das aktuelle DSM, das Betriebssystem der DS, downloaden. Denn nachdem der Assistant euer NAS gefunden hat, müsst ihr als erstes das Betriebsystem aufspielen. Ich finde die Lösung gut, dass die Geräte beim ersten Starten mit dem aktuellsten OS aufgesetzt werden müssen. Das aktuelle DSM 3.1 ist rund 162 MB gross.
Das *.pat File kann dann im Assistant angewählt werden, die Installationsroutine möchte dann noch ein paar Kleinigkeiten wissen und schon beginnt die Installation auf der Diskstation. Nach einigen Minuten ist die Installation abgeschlossen und das NAS über den Browser und die IP erreichbar (z.B. http://192.168.1.100:5000).

PhotoStation

Bilderansicht auf dem iPhone der Synology Photo StationAuf dem Web-Interface DSM 3.0 die Photostation aktivieren und schon hat man ein verfügbares Laufwerk namens photo. Dort kann und soll man nun all seine Bilder ablegen, man kann diese beliebig in Ordner verpacken, wie man es gerne hat. Diese Bilder sind nun in einem netten Web-Interface direkt verfügbar, auch grosse Bilddateien werden dank Thumbnails schnell geladen. Hier ist die entsprechende iPhone App DS photo+ ein ganz nettes Accessoire. Wie man auf dem Bild links sieht, sind alle Fotos schön in Ordnern verpackt auch auf dem iPone abrufbar und das in iOS-üblichem Bedienkomfort.

DiskStation Manager 3.1

Mit dem DiskStation Manager 3.1 kommen einige Neuerungen und Verbesserungen auf Synology NAS Benutzer zu. Vor allem im Bereich der Nutzung des Mobiltelefons:
Nebst der oben vorgestellten Photo App für das iPhone erscheinen noch drei weitere Apps die es in sich haben. Dank DS Audio habt ihr die Kontrolle über eure heimische Musik, so könnt ihr alles auf eurem Device wiedergeben, wie man es von der iPod-Funktion kennt, dabei braucht ihr aber keinen lokalen Speicher vom Telefon. Dank DS File habt ihr Zugriff auf alle eure Daten die auf eurer Diskstation liegen. Ganz einfach über die App auf das Dateisystem zugreifen und sich die gewünschte Datei abholen, genial. Bei mir hatte diese App aber noch öfters Verbindungsprobleme, worans lag weis ich nicht. Der DSM 3.1 unterstützt auch AirPrint was das Drucken von mobilen Geräten her erst einfach möglich macht. Diese Funktion habe ich aber nicht ausprobiert, auch die DS Cam nicht, welche zum Überwachen von Netzwerkkameras dient, was ich aber nicht brauche.

Bedienfeld im Diskstation Manager 3.1

Bedienfeld im Diskstation Manager 3.1

Weitere Möglichkeiten

Wie ihr sicher bereits bemerkt habt, bin ich ein Anhänger der Logitech Squeezebox Geräte, vor allem die Squeezebox Duet hat es mir angetan. Bisher lief ich den Musikserver dazu auf einer eee Box laufen, die Diskstation kann diese Aufgabe aber natürlich auch übernehmen. Das eigens für das NAS angepasste Squeezebox Server Package kann man hier downloaden und auf der DS411slim und anderen DS-Varianten installieren. Danach könnt ihr euren Squeezeserver einfach über ein Web-Interface verwalten, indem ihr im Broswer die IP auf Port 9000 aufruft, z.B. (z.B. http://192.168.1.100:9000). Einfacher geht es kaum…

Für Backups könnt ihr einfach eine Freigabe als Backup Laufwerk definieren und darauf eure Backup-Tools zielen lassen. Für Apple Nutzer kann über den MAC-Dateidienst auf der Diskstation auch die TimeMachine-Optimierung aktiviert werden, so könnt ihr einfach Time Machine so konfigurieren, dass es auf der Diskstation eure Sicherungen ablegt. Ebenfalls ganz nett für Mac User ist die Bonjour Drucker Freigabe, so wird der Drucker im Netz gleich von OS X erkannt!

Fazit

DS4111slim - Im Betrieb mit Status LEDsIch hatte die DS411slim einige Wochen im Einsatz  und bin nach wie vor sehr überzeugt. Dank dem extrem umfangreichen und doch einfachen Web-Interface zur Verwaltung der DiskStation bietet sie Anfängern und versierten Computerbenutzern alle Möglichkeiten. Von der einfachen Netzwerkfreigabe, gehts über diverse Streaming-Möglichkeiten, DDNS, Energieeinstellungen, Apps zur Fernverwaltung, Überwachungssystem und E-Mail-Server bis hin zu FTP-Server und Firewall. Dank der stromsparenden Bauweise und der Verwendung von Notebook-Festplatten, kann die DS411slim sehr leise arbeiten, der Lüfter dreht selten und wenn dann sehr leise. Genau ein solches Gerät habe ich mir immer gewünscht, einziger Wermutstropen sind die etwas höheren Preise bei 2.5″ Festplatten, so kostet 1TB (z.B. WD Scorpio Blue mit 1TB) rund 130.- CHF, für 2TB reduntanten Schutz brauchts also noch weitere 520.- CHF Investition. Ansonsten kann ich dieses NAS sorgenfrei empfehlen!

8 Comments

  1. Steven

    Danke für den persönlichen Bericht!
    Hatte mir auch fast ein NAS auf 2.5″ Basis geholt.
    Da mir die geschwindigkeit in meinem WLAN zuhause egal ist, habe ich eine etwas ältere Synology mit 2Bays geholt.
    Software find ich top!

    grüsse

  2. Brownie

    danke für den guten bericht.
    was mir jedoch gänzlich fehlt sind aussagen zur performance. ist der zugriff auf das nas schnell?

    ich habe momentan ein worldbook II im einsatz, bin jedoch mit der performance nicht wirklich zufrieden…

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