22. Dezember 2010
4 Minuten zu lesen

Testbericht: Dune HD Max

Als grosser Fan von Media Center Systemen habe ich nun den Dune HD Max getestet. Meine bisherigen Testkanditaten waren nebst einem XBMC Eigenbau, ein WD TV und ein Apple TV. Der Dune HD Max bietet im Gegensatz zu den anderen Geräten ein BluRay Laufwerk und Erweiterungsslots für DVB-T, DVB-S/S2, DVB-C. Die Videodekodierung übernimmt ein Sigma Designs SMP8642-Videoprozessor, dabei werden alle gängigen Formate unterstützt.

erster Eindruck

Dune HD Max mit Einschub für 3.5" FestplatteDer Dune HD Max macht äusserlich keinen besonderen Eindruck, er kommt schlicht in schwarz gehalten daher und passt sich mit der Normbreite gut in die heimische Anlage ein. Meine Komponenten sind in silber, das stört ein wenig den optischen Eindruck. Ansonsten ist das Gerät gut verarbeitet, bietet sehr viele Anschlussmöglichkeiten, das Display ist gut ablesbar und besonders gefallen hat mir der 3.5″ Schacht für den Einbau ein Festplatte, welcher mit einem einfachen Verschluss schnell zu öffnen ist. Dank drei USB Anschlüssen kann man auch einfach und schnell zusätzliche HDDs oder USB-Sticks anschliessen, aus dieser Sicht lässt das Gerät wirklich keine Wünsche offen.

Dune HD Max MenüDas Menü des Dune HD reist heutzutage keinen mehr vom Hocker, ganz in blau gehalten mit dem Nötigsten versehen. Dabei hat man Zugriff auf die Grundeinstellungen des Geräts und verschiedene Videoquellen. Hier könnte man auch einen DVB Empfänger anwählen, in meinem Gerät war aber keiner verbaut, so kann ich hierzu keine Aussage machen. Der Browser überzeugte mich nicht besonders, nicht wegen des Broswers an sich, sondern wegen der mühsamen Bedienung durch die Fernbedienung, die dafür definitiv nicht geschaffen ist. Torrents habe ich nicht ausprobiert.

Videoquellen

Ich habe dem Dune HD Max gleich zu Beginn eine Festplatte spendiert, er hat diese problemlos erkannt und bot mir an sie zu formatieren. Nach 5 Versuchen habe ich das aufgegeben, der Dune HD wollte sie mehrmals erfolglos mit ext2 formatiere. Der längste Versuch dauert 25 Minuten, danach habe ich abgebrochen, die Zeit erscheint mir ein bisschen lange für das formatieren einer 80GB Platte. Wenn ich die Platte an einem Computer formatiere und dann verbaue, klappt es einwandfrei. Zur Wiedergabe von Files ab HDD später mehr.
Nebst der verbauten HDD geht natürlich auch die Wiedergabe direkt vom Laufwerk, dabei habe ich eine DVD und Bluray ausprobiert. Beides lief ohne perfekt und ohne Probleme ab. Dabei lassen sich die Discs wie gewohnt mit einer Fernbedienung und Menü steuern, alles wie gewohnt und einfach.
Im Network Browser versuchte ich über SMB meinen Server zu finden, das hat aber so nicht geklappt, DLNA habe ich weg gelassen – nicht wirklich mein Ding. Wenn man sich im Home-Menü ein Icon erstellt mit einer Netzwerkfreigabe die man manuell eingibt, findet der Dune HD diese sehr schnell und man hat sofort Zugriff auf die Dateien auf dem Server. Genial einfach, so was wünschte ich mir von meinem Apple TV auch.

Wiedergabe

Schnelles und schrittweises Vorspulen ist sehr einfach durch die Pfeiltasten machbar, das hat mir sehr gut gefallen. Durch einen Klick auf Setup während der Wiedergabe können Helligkeit, Kontrast, Sättigung und Farbton verändert werden, was ich sehr praktisch finde wenn mal ein Bild nicht sonderlich gut aussieht kann man hier schnell reagieren. Über die Info Taste gibt es Informationen zum File, wie Auflösung, Format, Container, Bitrate usw. für den technisch Interessierten Nutzer ist das sicher sehr interessant. Sehr nett sind die Tasten Audio und Subtitle, damit kann man bei einem File mit mehreren Sprachen und Untertiteln einfach und schnell das gewünschte selektieren!

Der Dune HD wirbt mit Unterstützung fast aller Formate und Schnittstellen

Jetzt muss ich aber zu den Negativpunkten kommen: Bei der Wiedergabe von SD bis HD Videomaterial von meinem Server gab es permanent Artefakte und grüne «Klötzchen» welche die Wiedergabe störten. Am Netzwerk lag es definitiv nicht, mein Media Center hat damit keine Mühe und ein GBit-LAN reicht auch allemal aus. Ich habe nebst meinem Fernseher auch noch einen Computerbildschirm angeschlossen und 2 verschiedene HDMI-Kabel probiert, leider hat auch das nichts gebracht. Danach versuchte ich dasselbe direkt von der HDD, wo dieselben Probleme auftraten. Die abgespielten Files wahren im Format H.264 und MPEG-4, WMV HD Trailer haben teilweise problemlos und teilweise gar nicht funktioniert. Für mich soweit unerklärlich.

Fazit

Ich habe während des Tests immer auf ein Firmware Update gewartet, eventuell hätte das meine erwähnten Mängel im Bereich der Wiedergabe ab Netzwerk und HDD behoben. Leider war das aber nicht der Fall. So muss dem Gerät als reinen DVD/Bluray-Player eine gute Note geben, wobei dafür der Preis mit 549.- bei Steg Computer aber deutlich zu hoch ist. Für ein Medienwiedergabe-Gerät ist der Dune HD deutlich durchgefallen, da bin ich doch sehr enttäuscht. Selbst ein simpler WD TV für einen Fünftel des Preises macht hier die bessere Gattung. Finde ich soweit sehr schade und hoffe doch dass ein Firmware-Update hier Besserung bringt.
Grundsätzlich sehe ich in dem Gerät viel Potential, wenn die DVB-Empfänger für den Dune einwandfrei funktionieren und meine erwähnten Mängel behoben sind hat man mehr oder weniger die gewünschte eierlegende Wollmichsau. Mit dem Dune würde man auf einen Schlag SAT/Kabel-Receiver, Media Receiver und Bluray-Player durch ein Gerät ersetzen. Doch dafür muss Dune noch die Hausaufgaben erledigen, ich bin gespannt. Ich möchte mich bei Steg Computer herzlich bedanken, dass ich die Möglichkeit hatte den Dune HD zu testen, vielen Dank!

21 Comments

  1. dany

    Glückwunsch guter bericht von dir! Ich halte das Gerät auch als etwas fehlplatziert, da habe ich lieber einen seperaten Blurayplayer mit regelmässigen Firmwareupdates und min XBMC Media Center. Für diesen Preis fiunde ich es auch etwas zu teuer, habe ich doch für mein Mediacenter und bluraplayer von Sony zusammen fast CHF 100 weniger ausgegeben. Natürlich mit etwas Arbeit, aber ich mache immer wieder die Erfahrung im TV bereich macht es Sinn einzelne Geräte und Funktionen zu trennen. So können diese bei Ausfall oder neuer Technologie ersetzt werden und ich habe nicht gleich die ganze Investition verloren. Einzig das Designe finde ich bei der Box okay, aber da bei mir alles hinter Michglas gelagert wird spielt es hier auch keine Rolle.

    • Lukas

      Hallo Hans,
      Guter Test!
      Vielleicht solltest du mal den Popcornhour C-200 testen. Dieser würde wunderbar in diese Testreihe passen. Ich habe ihn nun seit einem Jahr im Einsatz und bin durchaus zufrieden. Ich streame alle meine Filme vom Nas via Wireless zum Player und selbst bei BluRay-Iso-Files hat er keine Probleme.
      Ausserdem kannst du mit dem Tool UMC (Ultimate Movie Collector) eine Oberfläche ähnlich der eines XMBC erstellen. Diese ist natürlich nicht ganz so schnell wie in XMBC aber es reicht. Falls du Interesse hast, kann ich dir auch gerne noch mehr Auskunft geben.
      Gruess Lukas

  2. STEG_computer

    @technikblog.chblog_ch Schade konnte das Gerät nicht vollends überzeugen. Der Artikel war aber spannend. Weitere Testgeräte sind kein Problem.

  3. Schnukymaus

    Hallo Leser, ich habe mir vor ein paar Tagen dieses Gerät gekauft (349 EUR). Das Teil spielt wirklich alles ab, ob DVD.ISO oder BLUERay.ISO oder MKV,AVI,MOV etc., einfach alles.
    Zugriff auf den heimischen DNS Server über SMB oder Netzwerkordner alles kein Problem. Ich bin begeistert. Kaffeekochen müsste er noch können oder Bier und Pizza downloaden…..
    Kommt vielleicht mit dem nächsten Firmwareupdate, :-). Tipp um DVD,-BLUERAY Cover statt Ordnersymbole zu haben -> YADIS2.2

  4. Zana

    Der MAX interessiert mich vorallem wegen der DVB-C Geschichte. Dann hätte ich endlich das All-in-One Gerät, das ich schon immer suchte… (HTPC disqualifiziert sich leider jedesmal).
    Mit dem Prime 3.0 bin ich sehr zufrieden. Streamt perfekt über’s Netz, erkennt alles usw. Mit der zusätzlichen TV-Funktion (und CAM) wird’s für mich perfekt.

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